Grenznah

Franziska Jägerstätter: Begräbnis in St. Radegund

Begräbnis von Franziska Jägerstätter am Samstag in St. Radegund in Oberösterreich.
Veröffentlicht: 23. März 2013 17:21 Uhr
Franziska Jägerstätter ist Samstagnachmittag in ihrem Heimatort in St. Radegund im Bezirk Braunau am Inn begraben worden. Sie ist die Witwe des Bauern und Mesners Franz Jägerstätter, der sich aus religiösen Gründen geweigert hat, für Adolf Hitler in den Krieg zu ziehen.

Die Nationalsozialisten haben ihn dafür 1943 hingerichtet. Er wurde 2007 selig gesprochen. Franziska Jägerstätter ist im 101. Lebensjahr am 16. März im Kreise ihrer Familie gestorben.

Kardinal Schönborn bei Begräbnis

Dem Begräbnisgottesdienst stand der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz vor. Er zelebrierte gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn, Altbischof Maximilian Aichern und Bischof Manfred Scheuer. Letzterer hat den Seligsprechungsprozess als Theologe begleitet. Er würdigte in seiner Predigt die Verstorbene. Sie habe sich in Zeiten der Verblendung und des Unverständnisses den Lebensmut, die Freude am Leben und am Glauben bewahrt. "Franziska lebte aus der Hoffnung, dass Gott angesichts des Unrechts rechtfertigt und heilt".

Scheuer zitierte auch aus den vielen Briefen zwischen Franziska und Franz Jägerstätter während seiner Haft. Sie hatte zunächst versucht, ihren Mann umzustimmen, ihn dann aber unterstützt. Die Briefe würden eine bewegende Theologie des Ehesakramentes in sich bergen. Beide Eheleute hätten sich wechselseitig im Glauben gestärkt, stellte er fest.

Immer wieder Treffen mit Jägerstätter

Auch Schönborn ist mehrfach mit Franziska Jägerstätter zusammengetroffen. Er begleitete sie zu Audienzen der Päpste Johannes Paul II und Benedikt XVI für die Witwe. Er und auch andere Redner, unter ihnen Landeshauptmann Josef Pühringer (V), betonten besonders die ansteckende Fröhlichkeit der vom Schicksal schwer geprüften Frau.

Große Anteilnahme

Das Begräbnis fand unter großer Anteilnahme statt. Der "Jägerstätter-Platz" vor der Kirche war voll mit Menschen. Zusätzlich zu zahlreichen Besuchern aus der Region, darunter der Bürgermeister von St. Radegund Simon Sigl (V) und seine Amtskollegen aus den umliegenden Gemeinden, kamen viele von auswärts. Sogar eine Vertreterin der kirchlichen Friedensbewegung Pax Christi in den USA war angereist. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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