Tödlicher Unfall vorgetäuscht

Handschellen klicken nach perfiden Schockanrufen

Veröffentlicht: 15. September 2022 14:23 Uhr
Nachdem falsche Polizisten vergangene Woche eine Frau aus dem benachbarten Bayern mit einem Schockanruf um einen fünfstelligen Geldbetrag erleichterten, meldete die Polizei nun mehrere Festnahmen. In den Telefonaten werden den Opfern tödliche Autounfälle vorgegaukelt, in die Angehörige verwickelt seien.
SALZBURG24 (tp)

Seit Monaten reißt im benachbarten Bayern die Welle der sogenannten Schockanrufe nicht ab. Vor allem ältere Personen werden immer wieder Opfer von Trickbetrüger:innen, die unter der Vortäuschung falscher Personalien und Sachverhalten horrende Geldsummen ergaunern.

Festnahmen in Traunstein

Auf frischer Tat festgenommen wurden vergangene Woche zwei 24 Jahre alte Männer in Traunstein, teilte die bayerische Polizei am Donnerstag mit. Die Polen stehen unter Verdacht, als Abholer von Wertgegenständen in Höhe von 40.000 Euro fungiert zu haben. Einer Frau wurde am Telefon vorgegaukelt, dass ihre Tochter einen tödlichen Autounfall verursacht hätte und sie nun eine Kaution bezahlen müsse, um eine sofortige Inhaftierung zu verhindern.

Auch in Schönau am Königssee kam es zu einer solchen Tat: Eine Frau übergab Ende vergangener Woche einer Unbekannten in Bad Reichenhall einen fünfstelligen Geldbetrag.

Schockanrufe von falschen Polizisten

Vor zwei Tagen – am Dienstag – gelang der bayerischen Polizei ein weiterer Schlag: Eine 31-jährige Frau konnte in Ruhpolding auf frischer Tat festgenommen werden, ihr 40-jähriger Begleiter kurze Zeit später im Bereich Siegsdorf. Beide seien als Abholer:innen bei einer älteren Dame aus dem Landkreis Traunstein unterwegs gewesen, die zuvor einen solchen Schockanruf erhalten hatte. Die Dame hatte sich durch die Betrüger jedoch nicht beirren lassen und ihre Angehörigen verständigt. Diese wiederum informierten unverzüglich die Polizei, sodass es zur Festnahme kam.

Die beiden Tschech:innen wurden ebenfalls einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der auch gegen diese beiden die Untersuchungshaft anordnete. Alle vier Festgenommenen befinden sich in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten.

Callcenter oft im Ausland

Wie die bayerische Polizei weiter mitteilte, befinde sich das Callcenter, von dem aus die Anrufe bei den Opfern getätigt werden, in vielen Fällen im Ausland. Betroffene melden sich zudem meist erst verspätet bei der Polizei, so dass die Abholer:innen samt dem übergebenen Vermögen sprichwörtlich "über alle Berge" sind.

Bayerische Polizei gibt Tipps

Insbesondere die jüngere Generation wird seitens der Exekutive ausdrücklich gebeten, mit älteren Verwandten und Bekannten über die perfide Betrugsmasche zu sprechen und sensibilisieren. Mit folgenden Tipps warnt die bayerische Polizei vor der dreisten Betrugsmasche:

  • Nicht unter Druck setzen lassen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen, z. B. zu einem Einbruch in der Nähe oder einer dringend zu zahlenden Kaution
  • Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von euch, um Ermittlungen durchzuführen: Einfach auflegen
  • Gebt am Telefon niemals Auskünfte über euer Hab und Gut, euer Bargeld und eure Wertgegenstände: Einfach auflegen
  • Lasst niemanden in die Wohnung, der sehen will, wo ihr euer Geld oder Schmuck aufbewahrt
  • Ruft nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück und drückt keine Wahlwiederholung: Auflegen und die richtige Polizei kontaktieren
  • Erstattet immer, auch im Versuchsfall, Anzeige bei eurer Polizeiinspektion

(Quelle: salzburg24)

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