Nicht nur bei Hunden und Katzen bestehe das Risiko, von ihren Besitzer:innen vernachlässigt zu werden, sondern auch bei anderen Heimtieren, warnt der Tierschutzhof Pfotenhilfe in einer Aussendung am Dienstag. Das zeigt das Schicksal eines Wellensittichs. Ein Mann hat den Vogel am Montagnachmittag im grenznahen Lochen (Bezirk Braunau) abgegeben. Seine Katze hatte das Tier in seinem Garten in Mondsee (Bezirk Vöcklabruck) gefunden und gebracht. „Den Vogel konnte sie wohl nur erwischen, weil er sehr krank und verwahrlost war“, heißt es.
Wellensittich in schlechtem Zustand
Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler beschreibt, in welchem Zustand der Wellensittich war: „Mit einem Schnabel, der so extrem lang und gebogen ist, kann man keine Nahrung aufnehmen. Zudem sind seine Füße durch Räudemilben sehr stark verkrustet. Der Arme hat multiple Probleme gehabt und wäre wahrscheinlich in Kürze verhungert oder verdurstet."
"Stummes Tierleid" bei Heimtierhaltung
Heimtierhaltung sei ein Bereich mit einer sehr hohen Dunkelziffer an „stummem, verborgenen Tierleid“. Solange keine Anzeige vorliegt, sind keine amtlichen Kontrollen von Tierhaltung in Privathaushalten vorgesehen, erklärt der Tierschutzhof. Deshalb appelliert die Pfotenhilfe nicht nur, sich eine eigene Heimtierhaltung vorher ganz genau zu überlegen und alle Eventualitäten zu bedenken. Auch bei Tierhaltung im Bekannten- oder Verwandtenkreis gelte es, immer genau hinzuschauen und die Halter:innen auf Auffälligkeiten anzusprechen. „Oft sind diese aus Alters- oder anderen Gründen nicht in der Lage, sich ausreichend um ihre Tiere zu kümmern. Andere verlieren nach kurzer Zeit das Interesse und ihre Tiere sind ihnen egal oder sogar lästig. Und dann werden diese so lange vernachlässigt, bis es zu spät ist.“
Wenn euch auffällt, dass Heimtiere vernachlässigt werden, könnt ihr euch über das Kontaktformular an die Pfotenhilfe wenden, die eure Hinweise anonymisiert an die Behörden weiterleitet.
(Quelle: salzburg24)