Der 60-jährige Amerikaner, der sich derzeit bei Bekannten im Winterurlaub in Berchtesgaden befindet, fuhr gemeinsam mit vier Freunden die Rodelabfahrt von Kühroint in Richtung Schapbach. Kurz vor einer Steilpassage oberhalb der Benzinkurve verlor er die Kontrolle über seinen Schlitten, raste über den Weg hinaus und stürzte acht Meter über einen Felsen sowie im Anschluss 15 Meter durchs Unterholz ab.
Unfall nicht bemerkt
Da seine einheimischen Begleiter alle vor ihm fuhren, bemerkten sie erst kurze Zeit später den fehlenden Amerikaner. Sie machten sich unverzüglich auf die Suche nach dem 60-Jährigen und stiegen die Rodelabfahrt wieder auf. Der schwerst Verletzte konnte noch durch Rufen auf sich aufmerksam machen; einer seiner Freunde stieg daraufhin zu ihm ab, die anderen setzten einen Notruf bei der Leitstelle Traunstein ab, die daraufhin gegen 15 Uhr die Bergwacht Ramsau und den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ losschickte.
Kühroint: Rettung schwierig
Die Alarmierung erreichte die Ramsauer Bergwachtleute mitten in einer Fahrzeug- und Akja-Ausbildung. „Im ersten Meldebild war die Rede von einem normalen Rodelunfall; so rückten wir mit einer kleinen Mannschaft samt Notarzt aus“, berichtet Einsatzleiter Rudi Fendt. Trotzdem forderten die Bergretter vorsorglich auch bereits den Rettungshubschrauber mit an. Als die Bergwachtmänner bei dem Verunglückten ankamen, stellte sich schnell heraus, dass Verstärkung nötig war.
Spektakulärster Rodelunfall
„Wir mussten mit Motorsägen eine Schneise durch das Unterholz schneiden, um den Verletzten überhaupt mit der Trage aufseilen zu können“, erzählt Fendt. Zwischenzeitlich wurde der Amerikaner vom Bergwacht-Notarzt und dem Notarzt des Rettungshubschraubers erstversorgt. 18 Ramsauer Bergwachtmänner seilten schließlich den Mann zurück auf den Forstweg, von wo er intensivmedizinisch versorgt mit dem Rettungshubschrauber zum Traunsteiner Klinikum geflogen wurde. „Es war einer der schwersten Rodelunfälle unserer Bergwachtgeschichte“, resümierte Rudi Fendt. Die Ramsauer Bergwachtmannschaft war dafür rund drei Stunden im Einsatz.
(Quelle: salzburg24)