Grenznah

Nach dramatischer Rettung: Bergsteiger außer Lebensgefahr

Veröffentlicht: 09. November 2017 15:49 Uhr
Das Opfer des Unfalles am Dachstein ist außer Lebensgefahr. Das stellte der Primar des Institutes für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Klinkums Wels-Grieskirchen, Günter Huemer, in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz Donnerstagnachmittag klar. Demnach könnte der Patient in etwa zwei Tagen die Intensivstation verlassen.
Jacqueline Winkler

Der 45-Jährige hat sich bei seinem 20 Meter tiefen Absturz in die Doline "nur" eine Schulter ausgerenkt und einen Fuß gebrochen. "Das Trauma ist ob der großen Höhe überschaubar", wundert sich Huemer. Der Patient sei ein vergleichsweise junger sowie gesunder Mensch in exzellenter körperlicher Verfassung. Außerdem sei die Erstversorgung optimal gewesen. Der Verletzte habe bei seiner Bergung 34 Grad Körpertemperatur gehabt, bei seiner Einlieferung ins Spital bereits ein Grad mehr. Er wurde gleich operiert.

Ein bis zwei Tage hätte er noch überlebt

Zu den Aussichten, wie und wie lange ein Mensch so einen Unfall überleben kann, stellte der Primar fest: "Da kommen wir jetzt in den spekulativen Bereich". Das hänge von der Konstitution des Patienten ab, der Umgebungstemperatur, den Verletzungen und ob er sich bewegen kann. Entscheidend sei auch der Flüssigkeits-Haushalt, weniger die Kalorienzufuhr. Im konkreten Fall wäre es möglicherweise noch ein bis zwei Tage gegangen.

Überlebenschancen sind sehr gering

Jedenfalls stimmen Ärzte, Retter und der Gerettete in ihren Aussagen überein, dass die Chancen, einen solchen Vorfall, wie er am Dachstein passiert ist, zu überleben, sehr gering sind und dazu eine große Portion Glück gehört. Allen ist die Freude anzusehen, dass der Notfall ein glückliches Ende gefunden hat. Schon 1985 - ebenfalls im November - hatte es ein "Wunder vom Dachstein" gegeben. Ein in Heidelberg stationierter US-Soldat stürzte damals bei der Überquerung des Dachstein ab, erlitt und dabei mehrere Brüche. Nach 19 Tagen wurde der bereits tot geglaubte Mann lebend gefunden. Ihm war seine militärische Ausbildung im "Überleben" zugutegekommen.

"Froh, dass er gefunden wurde"

Nach dem Eingriff, den Ereignissen der vergangener Tage und durch die Narkose sei er beeinträchtigt. Eine Befragung im jetzigen Zustand wäre unseriös, stellte Huemer fest. Die Mediziner wollten nur erfahren, wie seine Bewusstseinslage sei, und die sei völlig klar gewesen. Der Primar fügte aber hinzu: "Jedenfalls war er froh, dass er gefunden wurde." In den kommenden zwei Tagen wird er die Intensivstation verlassen können. Seine Eltern aus Deutschland werden in Wels erwartet.

(APA)

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(Quelle: salzburg24)

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