Nach den Unfällen vom Freitag orten die ÖBB kein Sicherheitsproblem. Auch wenn es eine bedauerliche Häufung sei, in Anbetracht des Zehn-Jahres-Schnitts ereigneten sich nicht mehr und nicht weniger Unfälle als in den vergangenen Jahren, sagte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger am Samstag zur APA. Er verwies auf die Statistik, wonach es pro Jahr zwei bis sechs Zusammenstöße von Zügen gebe und acht bis 14 sonstige Unfälle mit Zügen, zum Beispiel eine "Entrollung". Angesichts der gefahrenen Schienenkilometer und der Fahrgastzahlen sei die Zahl der Unfälle im internationalen Vergleich gering.
ÖBB reagiert mit Sicherheitsmaßnahmen
Allerdings sind die ÖBB dabei, Sofortmaßnahmen auf den Weg zu bringen und beim Verschieben von Zügen weitere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wie Hahslinger betonte. Angedacht werden neue Checklisten für das Personal, weiters der Ausbau der technischen Infrastruktur sowie Optimierungsmaßnahmen, um die Aufmerksamkeit des Personals zu erhöhen - beispielsweise durch Signale.
Vorerst war nicht geklärt, ob der Unfall in Salzburg durch technisches oder menschliches Versagen verursacht wurden. Die 41-jährige Lokführerin der Verschublok, die am Salzburger Hauptbahnhof bei dem Zusammenkoppeln zweier Nachtzüge aus Zürich und Venedig durch den heftigen Aufprall leicht verletzt worden war, "wird in der nächsten Woche einvernommen", sagte Verena Rainer, Sprecherin der Landespolizeidirektion Salzburg, gegenüber der APA.
Erlitt Lokführerin in Salzburg Schwächeanfall?
Das Gerücht, wonach ein Schwächeanfall der Lokführerin den Unfall ausgelöst haben könnte, wurde bisher von behördlicher Seite nicht bestätigt. "Die Unfallursache ist bis jetzt nicht bekannt", sagte Rainer. Auch der ÖBB-Sprecher bestätigte das Gerücht nicht. Derzeit könne noch nichts ausgeschlossen werden, sagte Hahslinger. Die "Sicherheitsuntersuchungsstelle Schiene" des Verkehrsministeriums begann am Freitag mit den Untersuchungen zur Klärung der Unfallursache. Ein Ergebnis steht noch aus. Auch die Höhe des Sachschadens war vorerst nicht bekannt.
Friedburg: Mitarbeiter sollen Hemmschuh vergessen haben
Menschliches Versagen dürfte aber die Entgleisung der herrenlosen Waggons in Friedburg ausgelöst haben. Ein Verschubmitarbeiter hat zwischenzeitlich eingeräumt, dass er den vorgeschriebenen Hemmschuh nicht gelegt habe. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand.
Bildergalerien
Bildergalerien
Bildergalerien
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen