Der 26-Jährige aus dem Landkreis Altötting blieb bei dem Manöver unverletzt, konnte sich aber selbst nicht mehr aus seiner Lage befreien und hing rund 80 Meter über dem Boden im Drahtseil. Es kam zu einer großangelegten Rettungsaktion, die bis in die Nachtstunden dauerte.
Die Bahn musste bei dem Vorfall abrupt stoppen. Beide Kabinen der Seilbahn kamen auf freier Strecke zwischen Mittel- und Bergstation zum Stehen. Die Rettungsgondel konnte wegen des Gleitschirms in den Seilen nicht eingesetzt werden. In den beiden Kabinen der Pendelbahn waren zu diesem Zeitpunkt rund 20 Personen. Am Hochfelln-Gipfel befanden sich noch weitere 50 Personen - darunter Säuglinge, ältere Menschen, eine schwangere Frau sowie zwei Hunde, berichtet die bayerische Polizei in einer Aussendung am Freitag.
Zwei Rettungseinsätze bei Hochfelln-Seilbahn
Die Bergwacht Bergen alarmierte ein großes Aufgebot an Rettungskräften aus den umliegenden Bergwacht Bereitschaften. Gleich zwei parallel verlaufende Einsätze mussten koordiniert werden: Die Rettung des Gleitschirmfliegers einerseits, andererseits die Evakuierung der Hochfelln-Seilbahn.
Mehrere Hubschrauber im Einsatz
Parallel arbeitende Gruppen von der Bergwacht kletterten entlang der Seile zu den Kabinen. Dort betreuten sie die Fahrgäste, legten ihnen Rettungsgurte an und ließen sie mithilfe spezieller Bergrettungs-Sets gesichert zu Boden. Die untere Gondel schwebte rund 20 Meter über dem Boden, die obere ca. 30 Meter. Mit mehreren Hubschraubern wurden mehr als 60 Personen evakuiert. Da eine Rettung des Gleitschirmfliegers aus der Luft nicht möglich war, mussten die Retter von der Bergwacht am Tragseil zu dem Gleitschirmflieger abfahren.
Paragleiter aus Seilen gerettet
Mit einem speziellen Seilfahrgerät konnten die Retter den Gleitschirmflieger schließlich gegen 1.45 Uhr Nachts zu Boden ablassen und ins Tal bringen. Anschließend kam der Mann zur routinemäßigen Abklärung in ein Klinikum. Insgesamt waren neun Bergwacht-Bereitschaften mit rund 70 Einsatzkräften im Einsatz, außerdem mehrere Dutzend Helferinnen und Helfer von Polizei und Landratsamt, Freiwilliger Feuerwehr, Malteser Hilfsdienst sowie vom Landrettungsdienst. Insgesamt waren vier Hubschrauber im Einsatz. Der letzte Vorfall mit einem Gleitschirmflieger an einer Seilbahn in Bayern war die Rettungsaktion an der Tegelbergbahn im August 2011.
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(Quelle: salzburg24)