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Ring, Salzkammergut Bäckerei und Co. sollen gerettet werden

Download von www.picturedesk.com am 11.06.2015 (17:37). APA1144731-2 - 13082009 - WIEN - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Ein Mitarbeiter der Großbäckerei Ströck sortiert am Donnerstag, 13. August 2009, das frische Brot. +++ DIE AGENTUR APA-THEMENBILDER WURDE MIT NEUEN BILDERN ZUM THEMA "BROT / BÄCKEREI" ERWEITERT, DIE FÜR BEZIEHER DER APA-THEMENBILD AGENTUR ÜBER DEN AOM ABRUFBAR SIND. +++ APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH - 20090813_PD1005
Veröffentlicht: 11. Juni 2015 17:38 Uhr
Die Chancen für eine Weiterführung stehen nach der Pleite der Ring Bäckerei laut Aussagen der Masseverwalter nicht schlecht. Trotzdem geht das Bangen um die 470 Arbeitsplätze – viele davon in Salzburg – weiter.
SALZBURG24 (Florian Gann)

Die Masseverwalter planen die Rettung der insolventen Pan&Co-Gruppe. Damit könnte es für die oberösterreichische Ring Bäckerei sowie deren Schwestergesellschaften eine Zukunft geben. Der Masseverwalter Thomas Kurz, der für Pan&Co (Success, Eurocool, Blaschke, B&G Backen) zuständig ist, schätzt die Chancen auf "wesentlich über 50 Prozent", wie der Linzer Anwalt am Donnerstag zur APA sagte.

Ring-Bäckerei: Verhandlungen laufen

Derzeit liefen Gespräche mit Kunden. Es gehe um die Reduktion von Zahlungsfristen, so Kurz, also darum, dass die Handelsketten schneller zahlen und die Rechnungen mit Pan&Co früher begleichen, um Geld in die Kassen zu bringen und die Liquidität zu erhöhen. Mit der Hausbank habe man schon grünes Licht für einen Fortführungskredit über 3 Mio. Euro erhalten. Eine Entscheidung, wie es weitergeht, könnte bereits am morgigen Freitag oder nach dem Wochenende am Montag fallen. Laut Kreditschützern wird ein Käufer gesucht.

Bangen um 470 Arbeitsplätze

Damit können auch die insgesamt rund 470 betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hoffen. Ob ein Erhalt aller Arbeitsplätze möglich ist, sei noch unsicher, sagte der zweite Masseverwalter, Norbert Mooseder, gestern, Mittwoch, zu oberösterreichischen Medien. Auch er gab an, über einen Fortführungskredit zu verhandeln. Mooseder ist für die Insolvenzen von Ring, Salzkammergut Bäckerei und der P&C Kaffee Vertriebs GmbH zuständig. P&C ist als Kaffeeunternehmen "Cup&Cino" bekannt.

Überraschende Pleite

Die Firmengruppe Pan&Co mitsamt der Traditionsbäckerei Ring war am Dienstag völlig überraschend pleitegegangen, insgesamt wurden in Linz und Salzburg acht Insolvenzanträge gestellt. Die bisherigen Eigentümer gaben darin an, keine Sanierung zu beabsichtigen. Laut Medienberichten wussten weder die Geschäftsführer des jeweiligen Tochtergesellschaften noch Betriebsrat und Hausbank von dem nahenden Konkurs.

Größte Insolvenz des Jahres

Die Pleite von Pan&Co und Ring ist mit 470 Mitarbeitern und 40 Mio. Euro Schulden österreichweit die bisher größte Insolvenz des heurigen Jahres. Die zweitgrößte Insolvenz nach Schulden war der steirischen Fertigteilhaus-Herstellers Hanlo mit 24 Mio. Euro Schulden. Nach Mitarbeitern zweitgrößte Insolvenz war der oberösterreichische Tankstellen-Bauer GIA mit 109 betroffenen Mitarbeitern, sagte Insolvenz-Experte Gerhard Weinhofer von der Creditreform zur APA.

40 Millionen Euro Schulden

Die Ring Bäckerei mit 47 Filialen und rund 280 Mitarbeitern wurde erst 2014 von der Pan&Co-Gruppe der Familie Hofer übernommen, Firmengründer Wolfgang Hofer verstarb allerdings kurze Zeit später am 31. Dezember. In Summe hatte die Pan&Co-Gruppe zum Zeitpunkt der Insolvenz Schulden von 40,77 Mio. Euro. Die Ring Bäckerei steckte seit längerem in den roten Zahlen, ob sich Pan&Co mit der Übernahme übernommen hat, ist unklar.

Rechtsstreit um Übernahme?

Laut "Oberösterreichischen Nachrichten" (Mittwochsausgabe) könnte die Ring-Übernahme aber noch zu einem Rechtsstreit führen. Verkäufer der Ring Bäckerei war die für die Süßigkeiten-Marke "PEZ" bekannte Trauner Firma Ed. Haas International. Laut Insolvenzantrag von Pan&Co hätte sich Haas verpflichtet, Mittel zur Verfügung zu stellen, um eine Zahlungsunfähigkeit zu verhindern. Dies habe Haas aber trotz Aufforderung nicht erfüllt, heißt es laut "OÖN" im Insolvenzantrag. Der Firmenanwalt von Haas, Maximilian Gumpoldsberger, bestätigte gegenüber der APA, dass Haas im Vorjahr zwar eine Patronatserklärung abgegeben habe, jedoch nicht im Zusammenhang mit dem Verkauf. Es bestehe für die Ed. Haas International GmbH keine Zahlungsverpflichtung, man sei seit mehreren Monaten nicht mehr involviert, so Gumpoldsberger.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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