Der Lawinenabgang ereignete sich gegen 12.25 Uhr. Das Skitourenduo befand sich im Aufstieg über das Sittersbachtal auf das 2468 Meter hohe Steintalhörndl. Etwa 150 Meter unterhalb des Gipfels löste sich in sehr steilem Gelände ein massives Schneebrett. Die beiden Skitourengeher wurden mitgerissen. Wie die bayerische Polizei mitteilt, handelt es sich bei den Verunglückten um zwei Salzburger.
Lawine am Steintalhörndl reißt Tourengeher mit
Die Lawine hatte laut Polizei eine Anrissbreite von etwa 400 Meter, eine Lauflänge von ca. 870 Meter mit einem Höhenunterschied von etwa 320 Höhenmeter. Ein unbeteiligter Zeuge konnte den 61-Jährigen noch vor Eintreffen der Rettungskräfte orten und zum Teil ausgraben. Auf dem Lawinenfeld konnte jedoch nur mehr der Tod festgestellt werden.
Zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz
Die Leitstelle Traunstein schickte nach dem Notruf sofort die Bergwacht Ramsau, die Lawinenhundestaffel Chiemgau und den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ los. Die Besatzung nahm im Anflug von Traunstein aus in Weißbach an der Alpenstraße einen Bergwacht-Lawinenhundeführer mit Suchhund auf und flog mit ihm weiter in Richtung Ramsau.
Ersthelfer gräbt Verschüttete aus
Für den 41-Jährigen war mittlerweile aus dem Pinzgauer Glemmtal auch der Notarzthubschrauber „Martin 6“ unterwegs. Als „Christoph 14“ mit dem Hundeführer auf der Lawine landete, hatte der Ersthelfer den Kopf des Verschütteten bereits ausgegraben; bis 12.50 Uhr schafften es die Retter, den 61-Jährigen komplett freizulegen, wobei ihre weiteren Wiederbelebungsversuche den Mann aber nicht mehr ins Leben zurückbringen konnten, berichtet das Bayerische Rote Kreuz in einer Aussendung.
Die Besatzung Notarzthubschraubers „Martin 6“ flog gegen 13.15 Uhr den verletzten 41-Jährigen ins Tal, versorgte ihn notärztlich und transportierte ihn dann weiter ins Salzburger Landeskrankenhaus.
Verstorbener geborgen
Die Bergwacht Ramsau, ein Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) und die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 4“ bargen den Verstorbenen und flogen ihn dann ins Tal. Der bayerische Lawinenlagebericht gab zum Unfallzeitpunkt eine erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3 von 5) für das Gebiet an. Der AEG-Beamte der Polizeiinspektion Freilassing hat die Ermittlungen zum genauen Hergang aufgenommen.
Bergretter und Helis lange gefordert
Neben zwei AEG-Beamten und drei Heli-Besatzungen waren 34 Bergretter aus Ramsau, Bad Reichenhall und Inzell zum Teil bis 16 Uhr gefordert, darunter ein Team mit Suchhund der Lawinenhundestaffel Chiemgau, der Inzeller Bergwacht-Notarzt und zwei Berater des Kriseninterventionsdienstes der Bergwacht.
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(Quelle: salzburg24)