Studenten der FH Wels sowie der Universitäten Salzburg und Graz und Schüler der HBLA Ursprung haben dem Gülle-Geruch den Kampf angesagt. Im Auftrag des Dämmstoff-Herstellers Isocell forschen sie an einem Verfahren, den Gestank einzudämmen. Dabei wird Altdämmstoff zu Kohle verarbeitet und der Gülle beigemengt. Die ersten Versuche sind vielversprechend.
Neues Verfahren simuliert Gülle-Gestank
Die Welser FH trägt mit ihrem Know-how zu Mikrobiologie, Geruchsentstehung, Geruchsfreisetzung und Geruchsmessung bei. „Wir haben an der FH OÖ Wels eine Apparatur entwickelt und Methoden etabliert, um die Geruchsfreisetzung bei der Gülleausbringung zu simulieren. Damit können wir auch die Einflüsse von Zuschlagstoffen, wie etwa pelletiertem und verkohltem Zellulosedämmstoff (Borkohle), besser erfassbar machen“, erklärt der Bio- und Umwelttechnik-Professor Gerhard Hampejs via Aussendung.
„Weiters werden am Studiengang Bio- und Umwelttechnik drei Bachelorarbeiten und ein Fach- und Forschungsprojekt rund um das Thema erarbeitet. Erste spannende Ergebnisse liegen vor und die Fortsetzung des FFG-Forschungsprojektes ist geplant“, so Professor Hampejs.
Erste erfolgreiche Versuche in Salzburg und OÖ
„Erste Feldversuche mit Mais und Raps werden bereits in Salzburg und Oberösterreich durchgeführt und weitere sind geplant. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Zusätzlich zu den Ertragsverbesserungen wird die Geruchskonzentration dabei um bis zu 75% reduziert“, sagt Professor Konrad Steiner von der HBLA Ursprung.
Alter Dämmstoff bekommt neuen Zweck
Das Unternehmen Isocell produziert damit nicht nur innovative Produkte aus Altpapier sondern sorgt mit diesem Projekt zur Kreislaufschließung auch für ein sinnvolles Nachleben seiner Produkte. Von der Zeitung zum Dämmstoff – vom Dämmstoff zum Nährstoff.
Derzeit ist noch keine Markteinführung absehbar, da noch zahlreiche behördliche Genehmigungen ausständig sind. „Wir hoffen jedoch, dass unser gemeinsames Projekt in den nächsten Jahren zum Wohl der Natur und zur Freude der Anrainer eingesetzt werden kann“, blickt HBLA-Professor Konrad Steiner zuversichtlich in die Zukunft.
(Quelle: salzburg24)