Prozess

Sieben Tote bei Schlepperfahrt in Bayern: 15 Jahre Haft für Fahrer

Mindestens sieben Menschen wurden bei einem Verkehrsunfall mit einem Schlepperfahrzeug getötet.
Veröffentlicht: 05. November 2024 13:49 Uhr
Im Prozess um eine Schlepperfahrt, bei der sieben Menschen ums Leben kamen, hat das Landgericht Traunstein den Angeklagten zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der Kleinbus war im Oktober 2023 auf dem Weg von Österreich nach Deutschland schwer verunglückt. Dabei starben sieben Insassen, darunter ein sechsjähriges Kind.

In einem Prozess um eine Schlepperfahrt, bei der in Bayern sieben Migranten starben, ist der Angeklagte zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Traunstein verhängte die Strafe unter anderem wegen Einschleusens mit Todesfolge, eines Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge und fahrlässiger Tötung. Der Kleinbus war am Weg von Österreich nach Bayern. Der Beschuldigte hatte zuletzt in Österreich gelebt.

Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft wegen siebenfachen Mordes und 15-fachen versuchten Mordes gefordert und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Damit wäre eine Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen gewesen.

Überladener Schlepper-Bus kracht in Leitschiene

Der im syrischen Damaskus geborene Mann hatte zugegeben, im Oktober vergangenen Jahres mit 22 Migranten aus der Türkei und aus Syrien auf dem Weg von Österreich nach Deutschland gewesen zu sein – in einem Kleinbus, der für neun Insassen ausgelegt ist und laut Gutachtern mit einer halben Tonne überladen war. Auf der Flucht krachte der Wagen mit hoher Geschwindigkeit in die Leitschienen. Das Fahrzeug überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen – sieben der Insassen starben, darunter ein sechsjähriges Kind.

Der Angeklagte hatte die Vorwürfe zu Prozessbeginn weitgehend eingeräumt. Er habe nicht gewollt, dass jemand zu Schaden komme, geschweige denn getötet werde, ließ der 25-Jährige über seinen Anwalt vor dem Landgericht Traunstein erklären.

Ob er wegen Mordes schuldig zu sprechen ist, das sei „die Gretchenfrage“, hatte sein Anwalt in seinem Plädoyer gesagt. „Für mich liegt hier ein fahrlässiges Handeln vor“, sagte er. „Wir haben einen Verkehrsunfall, einen ganz tragischen Verkehrsunfall.“ Er hatte in seinem Plädoyer zwölf Jahre Haft für seinen Mandanten gefordert.

(Quelle: apa)

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