"Keine maximale Verbauung"

St. Wolfgang will Badeplatz vor Hotel-Komplex schützen

Veröffentlicht: 15. Mai 2023 12:35 Uhr
Der maximalen Verbauung eines Badeplatzes am Nordostufer des Wolfgangsees wird nun ein Riegel vorgeschoben. Damit soll ein Hotelgroßprojekt verhindert und der Badeplatz der Allgemeinheit erhalten bleiben.
SALZBURG24 (nic)

In St. Wolfgang (Bezirk Gmunden) kommt Bewegung in die Pläne für die sogenannte Bacherlwiese neben dem Seecamping Appesbach am Nordostufer des Sees. Derzeit hat eine einheimische Hoteliersfamilie einen Neubau dort beantragt. Die Bürgerinitiative St. Wolfgang fordert in einer Petition "Nein zur maximalen Verbauung der Bacherlwiese", die auch Bürgermeister Franz Eisl (ÖVP) sowie Gemeinderatsmitglieder unterzeichnet haben, hieß es in einer Aussendung der Gemeinde am Montag.

Genehmigung für Hotel seit 2006

2006 gab es bereits eine Genehmigung für ein fünfgeschoßiges Hotelprojekt samt Park- und Seminarbereich eines internationalen Unternehmens, das aber nie zustande kam. Das Baurecht auf der rund 40.000 Quadratmeter großen Wiese sei dann auf die Wohut Wolfgangsee Hotel und Tourismus GmbH übergegangen. Diese beantragte im November 2022 ihren Neubau – ein dreigeschoßiges Hotel mit Nebengebäuden – naturschutzrechtlich bei der Bezirkshauptmannschaft Gmunden. Werde nun ohne weiteres das kleinere Projekt genehmigt, stehen Tür und Tor für einen sukzessiven Ausbau bis hin zur ursprünglich genehmigten Größe offen. Dies wollen Bürgerinitiative und Gemeinde verhindern und auch die oö. Umweltanwaltschaft, die das Bauvorhaben nicht positiv beurteilte, sieht diese Gefahr.

"Mit dem derzeitigen Raumordnungsrahmen würde der gegenständliche Bereich früher oder später maximal verbaut – unabhängig davon, wie wenig oder viel das derzeit vorliegende Projekt von dieser Maximalvariante jetzt konsumiert", führte die Oö. Umweltanwaltschaft in ihrer Stellungnahme aus. Aus ihrer Sicht sei daher zuerst ein Neuplanungsgebiet zu verordnen, Flächenwidmung und Bebauungsplanung auf den Stand der Zeit zu bringen, die Verkehrssituation und die damit verbundenen Planungen zu adaptieren und erst dann ein der Landschaft besser angepasstes Projekt abzuwickeln. Sie stellte den Antrag, das gegenständliche Naturschutzverfahren solange auszusetzen.

St. Wolfgang arbeitet an Neuplanungsgebiet

Die Gemeinde arbeitet an der Erstellung eines Neuplanungsgebiets. Im Gemeinderat im Juni oder Juli soll es zu einer entsprechenden Beschlussfassung kommen. Die Bürgerinitiative kann mit Stand 15. Mai auf rund 1.170 Unterstützende, 371 aus St. Wolfgang, verweisen. Ziel sei es, ein Monster-Hotelprojekt am Seeufer zu verhindern und den 2021 geschaffenen öffentlichen Badeplatz zu erhalten. Derzeit werde dieser jährlich verpachtet, hier trachte man nach einer langfristige Vereinbarung, hieß es aus der Gemeinde.

(Quelle: apa)

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Von SALZBURG24 (tp)
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