Grenznah

Starkregen in Salzburg: Feuerwehren für Hochwasser gerüstet

Die Salzach in der Stadt Salzburg am späteren Mittwochnachmittag.
Veröffentlicht: 25. Juli 2017 16:30 Uhr
Dauerregen in Salzburg. Die Zentralanstalt für Metereologie und Geodynamik (ZAMG) hat für Mittwoch für das Bundesland Salzburg eine Hochwasserwarnung ausgegeben. Weil die Böden bereits jetzt sehr nass sind, rechnen die Experten mit einem raschen Ansteigen der Flüsse im Flach- und Tennengau sowie im Mitterpinzgau. Die Salzburger Feuerwehren sind für einen möglichen Einsatz gerüstet. Die Pegelstände der Flüsse sollen Donnerstagfrüh ihren Höhepunkt erreichen. 
Jacqueline Winkler

In den Staulagen an der Alpennordseite hat es seit Dienstag 30 bis 40 mm geregnet. Aufgrund der aktuellen Wetterlage werden in Summe bis zu 80 mm Niederschlag erwartet, teilte der Hydrographische Dienst des Landes Salzburg am Nachmittag in einer Aussendung mit. Die aktuelle Schneefallgrenze liegt bei 2.300 Meter und wird auf ca. 2.500 Meter steigen. Erst Donnerstagfrüh erfolgt eine allmähliche Entspannung, das Regengebiet zieht dann nach Osten ab.

Überschwemmungen an kleineren Flüssen möglich

In den stark überregneten Nordstaulagen (Flach- und Tennengau) sowie im Mitterpinzgau (Saalach) und an der Salzach ab Golling ist mit einem raschen Ansteigen der Wasserstände am Mittwochvormittag zu rechnen. An kleineren Bächen im Flach- und Tennengau kann das Wasser über die Ufer treten. Basierend auf den aktuellen Niederschlagsprognosen werden Abflussspitzen in der Größenordnung eines einjährlichen Hochwassers und seltener erwartet. Vor allem in den nördlichen Regionen des Bundeslandes (Saalach, Lammer, Taugl, Almbach, Königseeache). Das bedeutet, dass kein Schaden erwartet wird, aber das Ansteigen der Wasserpegel ständig beobachtet wird. Aufgrund der hohen Feuchtigkeit der Böden sind aber auch größere Abflüsse möglich.

Ab Donnerstag rechnet die ZAMG bereits wieder mit einer Entspannung.

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Viel Regen an der Alpennordseite

Die nächsten Tage bleiben unbeständig. Sehr nass wird es dabei von Vorarlberg bis in die Obersteiermark und ins westliche Niederösterreich. Speziell in den Nordalpen vom Bregenzerwald bis ins Salzkammergut, ab Mittwoch allmählich bis ins Mostviertel, zeichnen sich große Niederschlagsmengen von 40 bis 80 Liter pro Quadratmeter ab. „Im Stau des Arlbergs sind sogar bis zu 100 Liter pro Quadratmeter denkbar“, so UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Aufgrund der dort bereits sehr nassen Böden steigt die Gefahr von lokalem Hochwasser und Muren an.“ Der starke Regen klingt ganz im Westen bis Mittwochnacht ab, nach Osten zu erst im Laufe des Donnerstags.

Insgesamt nur wenig Regen fällt in Osttirol und Kärnten, in der südlichen und östlichen Steiermark sowie im Osten Niederösterreichs, in Wien und im Burgenland. Mit ein paar Schauern, nach Süden zu auch einzelnen Gewittern, muss man aber auch hier rechnen. Immer wieder scheint dennoch die Sonne und mit 20 bis 27 Grad ist es recht warm. In den Regengebieten im Westen kommen die Temperaturen hingegen kaum über 11 bis 18 Grad hinaus.

Enorme Regenmengen im Süden

Die vergangenen 36 Stunden brachten laut dem Wetterdienst UBIMET vor allem im Salzburger Lungau, in Kärnten sowie in weiten Teilen der Steiermark große Regenmengen. In diesen Regionen regnete es verbreitet 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter. Im Kärntner Flattnitz kamen insgesamt sogar 144 Liter pro Quadratmeter zusammen, soviel wie dort in einem durchschnittlichen Juli fällt. „Auffallend war, dass ein Großteil des Niederschlags sogar binnen weniger Stunden zusammen kam“, so Spatzierer. „Schuld daran war ein riesiger Gewitterkomplex, der von Norditalien über die Alpen zog und viel Niederschlag im Gepäck hatte.“

Vergleichsweise wenig fiel wieder in den dürregeplagten Gebieten im Nordosten, in Hohenau an der March waren es gerade einmal drei Liter pro Quadratmeter. In den kommenden Tagen muss man in den Nordalpen mit großen Regenmengen rechnen. Hier steigt die Hochwasser und Murengefahr allmählich an.

Tropfen auf dem heißen Stein im Nordosten

In den bislang außergewöhnlich trockenen Regionen vom Waldviertel bis ins Nordburgenland kamen vielerorts 7 bis 15 Liter pro Quadratmeter zusammen. Gerade im östlichen Weinviertel sowie in der Gegend um Retz fiel mit maximal 7 Liter nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Am wenigsten regnete es in Hohenau an der March mit gerade einmal 3 Litern pro Quadratmeter.

(Quelle: salzburg24)

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