Wie Gerichtssprecherin Sabine Anzenberger am Donnerstag auf APA-Nachfrage sagte, hat der Beschuldigte keinen bekannten ordentlichen Wohnsitz.
Beschuldigter Arzt ohne Wohnsitz
Dem Arzt wird Fälschung sowie Unterdrückung von Beweismitteln vorgeworfen. Der Strafantrag ist im Dezember dem Bezirksgericht Liezen zugestellt worden. Dieses sollte nun einen Verhandlungstermin festlegen, aber so lange der Strafantrag nicht zugestellt werden kann, ist das nicht möglich, schilderte Anzenberger. Der Beschuldigte hat derzeit keinen Wohnsitz in Österreich und auch etwaige Wohnsitze im Ausland sind nicht bekannt.
Der Mann dürfte sich schon vor längerer Zeit ins afrikanische Tansania abgesetzt haben. Er galt seit Ausbruch der Pandemie als Gegner von Schutzmasken und fiel mit verharmlosenden Worten über Corona auf. Über ihn wurde deswegen auch ein Berufsverbot verhängt.
Rund 120 Fälle bekannt
Laut Staatsanwaltschaft hat der Arzt für rund 20 namentlich bekannte Patientinnen und Patienten Atteste mit Maskenbefreiungen ausgestellt, ohne die Frauen und Männer überhaupt untersucht zu haben. Rund 100 weitere Fälle, wo allerdings die Namen nicht bekannt sind, seien im Akt aufgelistet. Hinzu kommt, dass der Mediziner nach der Hausdurchsuchung und Beschlagnahmung noch seine Passwörter etwa für Email-Konten geändert haben soll. Das gilt als Unterdrückung von Beweismitteln und wurde ebenfalls angeklagt. Dem Beschuldigten droht bis zu einem Jahr Haft. Ein Verhandlungstermin ist nun aber nicht in Aussicht.
(Quelle: apa)