Dramatische Szenen spielten sich im Mai 2015 in Schneizlreuth ab. Bei einem Großbrand in einem Gästehaus konnten sich sechs Menschen nicht rechtzeitig ins Freie retten und starben. 18 Personen wurden verletzt. Der Eventmanager, der die Unterkunft betrieb, wurde kurz darauf festgenommen und wurde im Februar 2016 zu drei Jahren Haft verurteilt. Er hatte keine Genehmigung, Gäste in seinem Haus nächtigen zu lassen. Nun wurde auch der Ex-Bürgermeister von Schneizlreuth angeklagt. Er muss sich wegen schwerer Vorwürfe verantworten.
Schneizlreuth: Schwere Vorwürfe gegen Ex-Ortschef
Als Bürgermeister war der Angeklagte dafür zuständig, dass baurechtliche Bestimmungen eingehalten werden. Über etwaige Missstände hätte er das Landratsamt informieren müssen, wie man in der Staatsanwaltschaft Traunstein gegenüber SALZBURG24 mitteilte. Er hätte auch eine Feuerbeschau durchführen und bei Abweichungen zu Brandschutzbestimmungen den Betrieb untersagen müssen. Was aber alles nicht passiert ist.
Angeklagter als Schöffe tätig
Dazu kommt der Vorwurf, im Prozess gegen den Eventmanager, der das Gästehaus betrieb, falsch ausgesagt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft gab er vor Gericht an, nicht gewusst zu haben, dass dort Gäste übernachten. Die Anklage lautet nun auf fahrlässige Tötung in sechs Fällen, fahrlässige Körperverletzung in 18 Fällen und Falschaussage.
Brisantes Detail am Rande: Der frühere Ortschef ist auch als Schöffe tätig. Da keine Verurteilung vorliegt, kann er die Tätigkeit vorerst auch weiterführen.
(Quelle: salzburg24)