Grenznah

Trunkenheit am Steuer: Weniger Unfälle, mehr Tote

Ab einem Wert von zwei Promille steigt das Unfallrisiko auf das 35-fache an (Symbolbild).
Veröffentlicht: 03. September 2018 11:21 Uhr
Zahlreiche Unfälle unter Alkoholeinfluss forderten auch dieses Wochenende wieder die Einsatzkräfte in Salzburg. Im Bundesland waren zuletzt mehr Todesopfer durch Alko-Unfälle zu beklagen als noch im Jahr 2016. Doch wie wirkt sich Trunkenheit am Steuer genau aus? Wir haben beim VCÖ nachgefragt.

Alkohol wirkt sich schon in kleinen Mengen auf den Geisteszustand aus. Schon ab 0,1 Promille wird man enthemmt und kontaktfreudiger. Ab 0,5 Promille wird die Sehleistung zunehmend schwächer und das Unfallrisiko steigt auf das Doppelte. Bei einem Wert von über einem Promille fällt es bereits schwer, sich zu konzentrieren und das Unfallrisiko ist sieben Mal so hoch wie in nüchternem Zustand. Ab zwei Promille spricht man von einem Betäubungszustand und das Unfallrisiko steigt auf das 35-fache.

Niedrigere Promille-Werte in anderen Ländern

In Österreich gilt also ein Promille-Wert als zulässig, bei dem das Unfallrisiko bereits doppelt so hoch ist wie im nüchternen Zustand. Damit zählt Österreich in Europa durchaus zur Mehrheit, nur in Ungarn, Tschechien, Slowakei, Bulgarien und Rumänien ist ein Wert von 0,0 Promille einzuhalten. In Estland, Finnland, Polen, Schweden und auch in Norwegen gibt es eine 0,2-Promille-Grenze.

Alkolenker: Weniger Unfälle, mehr Todesopfer

Im Land Salzburg ereigneten sich im Vorjahr 197 Alko-Unfälle, immerhin um zehn mehr als noch 2016. Verletzt wurden dabei 504 Personen, um 35 weniger als im Jahr davor. Allerdings gab es einen starken Anstieg bei der Zahl der Todesopfer durch Alko-Unfälle, und zwar von zwei auf fünf. Österreichweit zeichnete sich zuletzt ein leichter Rückgang bei Unfällen unter Alkoholeinfluss ab, allerdings stieg auch hier die Zahl der Todesopfer stark von 22 auf 33 an, wie der VCÖ auf SALZBURG24-Anfrage berichtet.

VCÖ: Mehr Nachtbusse und Sammeltaxis

Ist Fahren unter Alkoholeinfluss wieder auf dem Vormarsch? Der VCÖ ortet unter anderem ein Fehlen an öffentlichen Verkehrsangeboten vor allem in dünner besiedelten Regionen als Ursache. "Hier braucht es mehr Nachtbusse und Anrufsammeltaxis", so Pressesprecher Christian Gratzer. Oftmals scheitern diese Angebote aber an der Finanzierung, der Verkehrsclub schlägt daher vor, Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Einrichtung Nachtbussen und Sammeltaxis zu verwenden.

(Quelle: salzburg24)

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