Der mutmaßliche Betrug flog im September 2012 auf. Am Dienstag begann der Strafprozess am Landesgericht Salzburg. Die Verhandlung wurde zur Einvernahme von Zeugen auf unbestimmte Zeit vertagt.
Sammelten Geld für sich selber
Den arbeitslosen Beschuldigten im Alter von 21 bis 32 Jahren wird gewerbsmäßiger Betrug mit einem Schaden von rund 10.000 Euro von Februar bis Sommer 2012 angelastet. Sie führten die Sammlungen in Salzburg und Oberösterreich durch. Das Geld wurde ihnen teils bar in die Hand gedrückt, teils auf ein Konto überwiesen. Sie machten den Spendern laut Anklage weis, dass die Geldmittel auch für Therapien mit Delfinen und Hunden verwendet würden. Doch im Endeffekt sei nur einem behinderten Kind rund 100 Euro für Feuchttücher und Puddings bezahlt worden, lautet der Vorwurf.
Drei Mitarbeiter
Der Verein wurde im Februar 2012 in Salzburg gegründet. Ein 32-jähriger amtsbekannter Salzburger verwaltete sämtliches Vereinsvermögen. Der Erstangeklagte hatte drei Mitarbeiter, heuerte aber gelegentlich auch andere Helfer zum Sammeln von Spenden an.
Geld ausgegeben
Abgesehen von den eingesteckten Provisionen sei ein weiterer großer Teil des Spendengeldes nicht für wohltätige Zwecke verwendet worden, um den Bedürftigen wie versprochen ihren - vielleicht letzten - Herzenswunsch zu erfüllen. Das Geld soll der Verein selbst ausgegeben haben, für seine Informationsstände und beispielsweise für einen Anhänger, mit dem eine "Hüpfburg" transportiert wurde.
Offenbar haben die Angeklagten zur Täuschung der Spender Ausweise mit der Bezeichnung "ehrenamtlicher Helfer" samt Namen hergezeigt. Der Verteidiger eines 21-jährigen Angeklagten, Rechtsanwalt Kurt Jelinek, sagte zur APA, dass sein Mandant das Geld nur gesammelt und an den Verein weitergegeben habe. "Weder in objektiver noch in subjektiver Hinsicht ist das Delikt verwirklicht."
apa
(Quelle: salzburg24)