Grenznah

Weiter starker Zustrom von Flüchtlingen in Salzburg

ABD0077_20150927 - SALZBURG - ?STERREICH: Fl?chtlinge steigen am Sonntag, 27. September 2015, am Hauptbahnhof in Salzburg in einen Bus ein, um Richtung Deutschland weitertransportiert zu werden. - FOTO: APA/NEUMAYR/BIRGIT PROBST
Veröffentlicht: 28. September 2015 11:04 Uhr
Auch in dieser Woche soll es zur Entlastung Österreichs weitere Sonderzüge für Flüchtlinge von Salzburg nach Deutschland geben. Die Innenministerien beider Länder hätten sich am Sonntag darauf geeinigt, den Einsatz zu verlängern, heiß es. Das ist auch nötig, denn seit den frühen Morgenstunden besteht wieder ein starker Zustrom von Flüchtlingen in Salzburg. Für die kommenden Stunden werden knapp 500 Personen aus Süd- und Ostösterreich erwartet.

Seit den Morgenstunden besteht wieder starker Zustrom von Flüchtlingen zum Hauptbahnhof, bis ca. 11 Uhr sind bereits 650 bis 700 Menschen dort angekommen. Derzeit wird ein weiterer Sonderzug mit etwa 400 Menschen besetzt und Richtung Deutschland gebracht.

Zweiter Sonderzug ab Salzburg am Montag

Nach Angaben der Deutschen Bahn wird am Montag noch ein zweiter Sonderzüge ab Salzburg fahren. Die Stadt Salzburg hatte am Samstagabend in einer Aussendung mitgeteilt, dass die Sonderzüge mit Montag eingestellt werden sollen. Auch das Innenministerium sei informiert, hieß es. Die Stadt Salzburg hatte auch vor einer "humanitären Katastrophe" gewarnt, sollte der Einsatz der Sonderzüge beendet werden.

Notquartier am Hauptbahnhof geräumt

Am Montagvormittag war das Notquartier in der Tiefgarage am Salzburger Hauptbahnhof quasi leer. Der Magistrat kündigte schon am Wochenende eine Generalreinigung und Desinfizierung der Garage an. 400 Flüchtlinge konnten noch Sonntagabend in einem Sonderzug nach Deutschland gebracht werden. Einige Dutzend Menschen verbrachten die Nacht im Bahnhofsgebäude. Die Garage soll wieder ab 22 Uhr für die Flüchtlinge zur Verfügung stehen, teilte die Stadt Salzburg am Montag mit.

Die Bahnhofshalle am Montagvormittag./Neumayr/BP Salzburg24
Die Bahnhofshalle am Montagvormittag./Neumayr/BP

Weitere Logistik an Grenze zu Freilassing errichtet

Vor der Grenze Saalbrücke nach Freilassing warteten nach wie vor einige hundert Flüchtlinge auf die Ausreise nach Bayern. Der gemeinsame Einsatzstab von Land und Stadt Salzburg hat am Vormittag die Voraussetzungen für einen geordneteren Grenzübertritt von Flüchtlingen geschaffen und koordiniert den weiteren Ausbau. Der Warte- und Abfertigungsbereich wird seit Sonntagabend verstärkt ausgebaut. Das Zollamt an der Grenze wird vorübergehend in die Nähe des Flughafens abgesiedelt. Zusätzliche leistungsfähige Kanal- und Wasseranschlüsse sind bereits hergestellt. Absperrungen und Zutrittskontrollen für eine geordnete Lenkung der Flüchtlingsströme an der Grenze werden seit Montagvormittag errichtet. Zusätzlich zu dem dort bereits bestehenden Sanitärcontainer werden bis Mittwoch fünf WC- und zwei Duschcontainer aufgestellt. Für die Unterbringung von zusätzlichen 160 Personen wird ein Zelt errichtet.

Hunderte Flüchtlinge warteten auch am Montag wieder an der Grenze./Neumayr/SB Salzburg24
Hunderte Flüchtlinge warteten auch am Montag wieder an der Grenze./Neumayr/SB

Zugverkehr Salzburg-München seit 17. September unterbrochen

Seit Wochen überqueren Tausende Flüchtlinge im Osten Bayerns die deutsche Grenze. Sie waren zuvor über die Balkanroute nach Österreich gekommen. Wegen der von Deutschland wieder eingeführten Grenzkontrollen zu Österreich ist der reguläre Zugverkehr auf der Strecke Salzburg-München seit dem 17. September unterbrochen. Seitdem wurden Flüchtlinge in Sonderzügen nach Deutschland gebracht.

Auch Polizei Rosenheim meldet ungebremsten Zustrom

Der Zustrom unerlaubt eingereister Personen ist unverändert hoch. Davon sind laut Rosenheimer Bundespolizei sowohl die Balkan-, aber auch die Brenner-Route betroffen. Am Sonntag haben die Beamten alleine in drei grenzüberschreitenden Zügen beim Halt in Rosenheim etwa 400 Migranten angehalten. In einem EuroCity aus Bologna trafen die Rosenheimer Bundespolizisten auf 139 unerlaubt Eingereiste, in einem Fernreisezug, der in Verona startete, befanden sich 143 und in einem Zug aus Trento waren es 124. Es handelt sich überwiegend um Personen aus afrikanischen und arabischen Ländern.

Und im Zuge der Grenzkontrollen hat die Bundespolizei am Sonntag in Rosenheim und Freilassing rund 2.600 unerlaubt Eingereiste festgestellt. In ganz Bayern waren es insgesamt etwa 4.000 Flüchtlinge.

(SALZBURG24/APA)

 

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(Quelle: salzburg24)

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