Vertreter der ÖBB und des Meridian haben sich am Mittwoch nach intensiven Gesprächen mit der deutschen Bundespolizei auf eine Wiederaufnahme des Bahnverkehrs über die Grenze verständigen können. Als erster Schritt wurden ab 7.47 Uhr Meridian-Züge von Freilassing bis nach Salzburg genehmigt. Zurück nach Deutschland durften diese Züge heute nur als "Geisterzüge" fahren, ab morgen, Donnerstag, sollen sie aber wieder Fahrgäste über die Grenze befördern dürfen. Vereinbart wurde, dass diese Verbindungen gemeinsam mit der S-Bahn der ÖBB zumindest im Zwei-Stunden-Takt geführt werden können.
Verbindung Salzburg – Freilassing ab Donnerstag
Passagiere werden erst am Donnerstag wieder von Salzburg Richtung Freilassing transportiert. Das vorerst auch nur im Zwei-Stunden-Takt. Ab wann in diese Richtung wieder planmäßig gefahren wird, stand am Mittwoch noch nicht fest. Im Lauf des Tages seien aber noch ein paar offene Punkte zu klären, etwa die Vertaktung der Verbindungen oder die Frage, wie der Zustieg in Salzburg kontrolliert werden kann, so ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel zur APA. Am Nachmittag sollte feststehen, welche Züge am Donnerstag fahren werden. "Wir haben uns im Interesse unserer Kunden bemüht, wieder Züge über die Grenze führen zu können", so Zumtobel. Ähnlich formulierte es Bernd Rosenbusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn GmbH (Meridian-Betreiber): "Die letzten Wochen waren für uns kompliziert und schwierig. Nun scheinen wir einen Weg gefunden zu haben, diese vielgenutzte und für unsere Kunden so wichtige Strecke nach Salzburg wieder bedienen zu können. Unser Ziel ist es, bald wieder unseren normalen Fahrplan anbieten zu können."
Fernverkehrszüge waren weiterhin bis vorerst Montag, 12. Oktober 2015, eingestellt.
Personenkontrollen am Salzburger Hauptbahnhof
Normalität wird an den Bahnsteigen aber noch nicht einkehren. Damit auf diesem Weg keine Flüchtlinge illegal nach Deutschland einreisen können, sollen die Fahrgäste am Salzburger Hauptbahnhof kontrolliert werden. Alle Reisenden sollen deshalb entsprechende Ausweisdokumente mitführen.
Wirtschaftlicher Schaden erheblich
Der Meridian rechnete auch den wirtschaftlichen Schaden wegen des unterbrochenen Bahnverkehrs vor. Der tägliche Busnotverkehr zwischen Salzburg und Freilassing kostet demnach rund 5.000 Euro, bisher also in Summe rund 110.000 Euro. Dazu kommen die fehlenden Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf, die Meridian mit mehr als 100.000 Euro pro Woche bezifferte
(SALZBURG24/APA)
(Quelle: salzburg24)