Der Wandel der Industriegesellschaft hat seinen Teil dazu beigetragen, dass wir bis zu 10 Stunden pro Tag sitzend verbringen – uns also immer weniger bewegen. Der durchschnittliche Büromensch sitzt während seines Arbeitslebens etwa 80.000 Stunden am Schreibtisch, die Schulzeit – oft auf dürftigen Stühlen – inbegriffen. Darüber informiert die AUVA in einer Aussendung am Donnerstag.
Erhöhtes Krankheitsrisiko
Was mit der Schule beginnt, setzt sich später im Erwachsenenalter fort. Der Tagesablauf wird überwiegend von sitzenden Tätigkeiten bestimmt. Dies hat eine steigende Zahl an nicht übertragbaren Krankheiten zur Folge. Neben den bekannten Risiken für Muskel- und Skelett-Erkrankungen besteht durch Dauersitzen unter anderem auch ein erhöhtes Risiko an Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- oder an verschiedenen Krebsarten zu erkranken.
Viel Sitzen schädigt Gesundheit
Selbst Sport und Bewegung nach langen Sitzzeiten können diesen Schaden nicht ausreichend oder nur schwer kompensieren. Deshalb ist es unabdingbar, die Sitzzeiten immer wieder zu unterbrechen und generell zu verkürzen. Als Orientierungshilfe für den gesunden Arbeitstag gilt die Faustregel 50 Prozent Sitzen, 25 Stehen, und 25 Bewegen. Dies gelingt mit einer bewegungsanregenden Umgebung in der Schule und im Beruf. Im Optimalfall gibt es Tischsysteme, die Arbeiten im sitzen und stehen ermöglichen.
Mehr Bewegung im Alltag
Indem man beispielsweise mit dem Fahrrad zur Arbeit oder Schule fährt oder das Auto entfernt parkt und ein Stück zu Fuß geht. Sitzzeiten können bewusst durch Gehen oder Stehen unterbrochen werden. In der Arbeit könnten„Stehungen“ anstelle von Sitzungen abgehalten werden, bewusste Laufwege zum Kopierer oder Kaffeeautomaten bringen die nötige Bewegung.
Eine aktuelle Studie zeigt: Eine Stunde Bewegung pro Tag kann das Gesundheitsrisiko von acht Stunden Sitzen möglicherweise ausgleichen. Demnach würde schon rasches Gehen oder Radfahren reichen.
Eine Stunde Bewegung ideal
„Diese Risiken können reduziert, oder ganz eliminiert werden. Dazu ist es notwendig mehr Bewegung in den Alltag einzubauen. Eine Stunde Bewegung täglich für Erwachsene wäre ideal“, rät die Ergonomie-Expertin der AUVA, Barbara Seirer-Baumgartner.
Gesundheit im Unternehmen
Um die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern´, muss das Konzept des Sitzarbeitsplatzes im Unternehmen hinterfragt werden. Dabei geht es nicht um eine Verbesserung der Sitzhaltung, sondern um neue Arbeits- und Raumkonzepte, um Menschen von ihren Sesseln wegzubringen. Alles andere ist auf Dauer nicht gesund und auch keineswegs wirtschaftlich.
(Quelle: salzburg24)