Ein lustiger Weihnachtspullover mit blinkendem Christbaum ist ein Hingucker auf Feiern rund um Heilig Abend. Wer seine Liebsten nicht persönlich treffen kann, verschickt vielleicht singende Grußkarten. Und für die Jüngsten bringt das Christkind womöglich sprechende Kuscheltiere. Produkte wie diese wirken harmlos. Werden sie falsch entsorgt, kann es allerdings brandgefährlich werden. Der Grund sind die enthaltenen Lithiumbatterien, teilt der Verband Österreichischer Versorgungsbetriebe (VOEB) in einer Presseaussendung mit.
Gerade bei billig produzierten Einwegprodukten sollte man genauer hinschauen, rät Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB. Denn oftmals sei kaum erkennbar, dass sich im Kern Lithiumbatterien befinden. Beispiele für Artikel, die Lithiumbatterien enthalten können, haben wir hier für euch aufgelistet:
- Leuchtende oder singende Grußkarten
- Singende Kuscheltiere oder Puppen
- Elektronische Kinderbücher mit Soundeffekten
- Leuchtende Stifte oder Schreibwaren
- Bewegliche oder sprechende Spielzeugfiguren
- Blinkende Turnschuhe
- Lollipops mit Musik
- Elektronische Salz- und Pfeffermühlen
- Elektrische Flaschenöffner
- Bluetooth-Schlüsselanhänger oder -finder
- Blinkende Weihnachtspullover
- E-Zigaretten
- Powerbanks
- Beleuchtete Bilderrahmen
- Elektrische Kerzen
- Leuchtende Weihnachtsdekoration
Wie entsorgt man eine Lithiumbatterie?
Jüly empfiehlt, billige Einwegware im besten Fall gar nicht zu kaufen. Gibt es aber keine andere Möglichkeit oder ein Geschenk liegt schon unter dem Baum, sollten Lithiumbatterien niemals in die Restmülltonne geworfen werden. Dort können sie sich schon durch minimale Reibung entzünden oder gar durch mechanische Einwirkung in den Lkw und Anlagen der Recyclingbetriebe enorme Schäden anrichten. Stattdessen solltet ihr sie in ein Abfallsammelzentrum bringen. „Auch Geschäfte, in denen Produkte mit Lithiumbatterien verkauft werden, sind zur Rücknahme verpflichtet“, ergänzt die VOEB-Chefin.
Jürgen Wulff-Gegenbaur, Leiter des Abfallservice in der Stadt Salzburg, appelliert im S24-Gespräch am Dienstag, die Batterien wenn möglich selbst auszubauen und beim Recyclinghof in Maxglan abzuliefern. Gerade beschädigte Batterien seien sehr druck- bzw. schlagempfindlich. Jeden Donnerstag können sie auch bei der Problemstoffsammelstelle beim Schloss Mirabell abgegeben werden.
Die Zahl der entsorgten Lithiumbatterien steigt deutlich an. 2022 waren es in der Landeshauptstadt 1,4 Tonnen, 2023 bereits 2,9 Tonnen. Wulff-Gegenbaur geht zudem von einer hohen Dunkelziffer an Batterien aus, die fälschlicherweise im Restmüll landen. Diese zu identifizieren, sei schwer. "Entzündungen sind sehr selten, in der letzten Zeit erinnere ich mich nur an einen oder zwei Fälle. Einmal hatten wir im Recyclinghof Rauchentwicklung. Man muss Glück haben, die Batterien in den riesigen Containern zu finden."
Bis zu 20 Prozent mehr Müll an Weihnachtsfeiertagen
Die richtige Entsorgung der Batterien ist außerdem wichtig, damit die enthaltenen Rohstoffe recyceln werden können. „Nur durch eine getrennte Sammlung können Wertstoffe wie Lithium, Kobalt, Kupfer oder Nickel wiederverwertet und gefährliche Brände in der österreichischen Abfallwirtschaft verhindert werden", sagt VOEB-Präsidentin Jüly. Die Abfall- und Entsorgungsbetriebe haben über Weihnachten jedenfalls alle Hände voll zu tun. Um die Feiertage fällt ungefähr 20 Prozent mehr Müll in Österreichs Haushalten an als im restlichen Jahr. In der Stadt Salzburg sind es laut dem Abfallservice-Leiter in den zwei Wochen vor und nach Weihnachten ebenfalls 15 bis 20 Prozent mehr.
Grundsätzlich sollten die Salzburgerinnen und Salzburger in dieser Zeit besonderes darauf achten, Abfälle in jene Tonnen zu werfen, die dafür vorgesehen sind – also Restmüll in den Restmüll und Essensreste in den Biomüll. Kartonagen sollten nicht zerrissen sondern gefaltet werden, damit nicht viele kleine Fetzen entstehen, merkt Wulff-Gegenbaur an. Besonders große Kartonagen können ebenfalls beim Recyclinghof abgeliefert werden.
(Quelle: salzburg24)