Wenn Permafrost auftaut

Bergtouren in den Alpen durch Steinschlag gefährlicher

Die Gefahr von Steinschlag steigt durch den Klimawandel an. Das macht Bergtouren in den Alpen gefährlicher, warnen Expert:innen. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 31. Juli 2025 14:51 Uhr
Mit dem Klimawandel steigt die Gefahr durch Steinschlag und Felsstürze in den Alpen deutlich, warnen Expert:innen aus Österreich und der Schweiz. Auftauender Permafrost, schwindende Gletscher und fehlender Schnee destabilisieren ganze Bergflanken. Immer mehr Touren werden aus Sicherheitsgründen gesperrt, Hütten schließen vorsorglich.

Gefahren wie Steinschlag nehmen beim Bergwandern und beim Klettern in den Alpen nach Ansicht eines Experten zu. Die Flächen, die weder von Eis noch von Schnee bedeckt seien, nähmen zu und damit auch die Menge lockeren Materials, sagte der Fachmann für die Kryosphäre der Universität Innsbruck, Jan Beutel.

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Mit dem Klimawandel bleibt Schnee aus, Gletscher gehen zurück und der Permafrost - also das gefrorene Gestein - taut auf, wie Permafrost-Forscher Samuel Weber vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos in der Schweiz sagt. Die Muster dürften weltweit ähnlich sein, wenn auch mit regional und lokal anderen Gegebenheiten, sagt er. "Die Auftauschicht des Permafrosts wird im Sommer vielerorts mächtiger. Dadurch kann Wasser in den Fels eindringen, und der Wasserdruck kann die Felsmassen destabilisieren."

Touren immer öfter vorsichtshalber gesperrt

"Es ist eine neue Aufmerksamkeit nötig", so Beutel mit Blick auf das Verhalten am Berg. Immer öfter würde Touren vorsichtshalber gesperrt. Es komme vereinzelt vor, dass Hüttenwirte ihren Betrieb vorübergehend ruhen ließen, um keine Wanderer oder Bergsteiger anzulocken, so Beutel. Besonders berüchtigt sei eine Route am Mont Blanc, aber auch am Matterhorn in der Schweiz sei die Gefahr groß.

"Die Veränderungen sind rapide und frappant, auch im talnahen Bereich", sagte Beutel weiter. Damit sei die Ausgangslage für Alpinisten manchmal ähnlich wie zu Pionierzeiten: Man könne nicht mehr darauf vertrauen, wie die Situation im vergangenen Jahr gewesen sei. Wichtig sei es, an Ort und Stelle Informationen bei kundigen Einheimischen einzuholen und sich nicht einfach auf Inhalte im Internet zu verlassen, so der Experte.

Es gibt kaum Langzeitbeobachtungen zu Steinschlag. Aber Markus Stoffel und Kolleg:innen von der Universität Genf haben Steinschlag seit 1920 anhand von Baumschäden an einer bestimmten Stelle in den Schweizer Alpen untersucht. Sie kamen in einer Studie 2024 zu dem Schluss: "Ab Mitte der 1980er-Jahre erreichte die Aktivität ein neues und bisher beispielloses Niveau."

(Quelle: apa)

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