Er wurde aus der Justizanstalt Tököl nach Szeged verlegt, wo er wegen einer Knieverletzung medizinisch behandelt wird. Das sagte sein Anwalt Kalman Foris am Mittwoch der APA. Die Verteidigung warte nach wie vor auf Gutachten von Sachverständigen, erklärte Foris.
Der gebürtige Kärntner, der zuletzt im Bundesland Salzburg lebte, soll mit seinem Geländewagen der Marke Hummer bei einer Fahrzeugkontrolle in Apatfalva einen Motorradpolizisten mit Vollgas überfahren haben. Der Beamte (34) starb noch im Rettungshubschrauber. Der Österreicher wurde mit vier Schüssen gestoppt.
Österreicher bestreitet Anschuldigungen
Er bestreitet die Anschuldigungen. Der Mann wurde zunächst in einem Spital in der südungarischen Stadt Szeged eingeliefert und später in das Gefängniskrankenhaus nach Tököl überstellt. Bei der medizinischen Versorgung wurde laut den ungarischen Behörden festgestellt, dass der 34-Jährige Opiate und Morphin konsumiert hatte.
Anwalt: "Nicht unter Drogeneinfluss"
Nach Angaben seines deutschen Verteidigers Ferdinand Schweikert stand der Salzburger an dem Tag nicht unter Drogeneinfluss. Dafür gebe es einen Zeugen, sagte der Anwalt zur APA. Es handle sich um einen Arzt, der dem Hummer-Konvoi angehörte, in dem auch der Kärntner unterwegs war. Der Arzt habe die Gruppe der Hummer-Fahrer während eines Offroad-Rennens in Rumänien betreut. Es soll sich um einen Schweizer handeln.
Auch in den ungarischen Medien wird dieser Arzt erwähnt, der in einem fünften Hummer unterwegs gewesen sein soll, den Konvoi jedoch vor der Verkehrskontrolle in Ungarn verlassen hätte, schrieb das Internetportal „delmagyar.hu”. Dessen Informant bezeichnet den Arzt als „einen guten Freund des Verdächtigten, der diesen entlasten wird”. Genannt wird weiter ein Mitfahrer des Hummer-Konvois, der während des „Chaos bei der Verhaftung des Kärntners etwas aus dessen Auto nahm”. Das Internetportal zitierte einen weiteren Zeugen Ferenc Mora, der der am Tatort half, den „tobenden Hummerfahrer zu bremsen”, der "wie ein Terminator” aufgeführt hätte.
Die Zentraler Fahndungsbehörde gibt zu dem Fall vorläufig keine Auskünfte. Sie verwies darauf, dass die Experten-Untersuchungen bald abgeschlossen seien. Die Ermittlungen laufen derzeit wegen Verdachts des Mordes. Auf dieses Delikt steht in Ungarn zehn bis 20 Jahren oder lebenslange Haft. (APA)
(Quelle: salzburg24)