Am Landesgericht Salzburg ist am Montag ein Konkursverfahren über die OSTCHEM Holding GmbH eröffnet worden. Wie der Österreichische Verband Creditreform berichtet, ist das in Salzburg ansässige Unternehmen eine klassische Holdinggesellschaft, deren ausschließlicher Gesellschaftszweck im Halten und der Verwaltung von Unternehmensbeteiligungen liegt. Es gehört zum Firmengeflecht des in Wien lebenden ukrainischen Oligarchen Dmytro Firtasch.
Firma hat Schulden bei Republik Österreich
Mehrheitsgesellschafter (86 Prozent) der Holding ist eine Firtasch zuzuordnende Gesellschaft in Zypern. Den einzigen "Asset" der Schuldnerin bildete zuletzt eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft in Deutschland. Darüber hinaus gab es keine geschäftliche Tätigkeit. Mit der Annexion der Krim im Jahr 2014 habe man die Kontrolle über eine dort gelegene Chemiefabrik verloren. Mit dem Verlust der Fabrik sei auch das operative Geschäft des Enkelunternehmens, der sich in Liquidation befindlichen PJSC Ukrainian Chemical Products, völlig weggefallen, so die Begründung.
Allerdings hat die Schuldnerin noch hohe Abgabenrückstände gegenüber der Republik Österreich, die nicht beglichen werden können. So sollen laut Verband Creditreform etwa Körperschaftssteuer für 2011 in der Höhe von 3,36 Mio. Euro und für 2012 in der Höhe von 4,21 Mio. Euro ausstehend sein. Zahlungstermin wäre der 27. Dezember 2024 gewesen. Gegen die entsprechenden Bescheide bzw. Entscheidungen des Bundesfinanzgerichts sei kein Rechtsmittel mehr möglich.
Laut der Bilanz aus dem Geschäftsjahr 2023 sind de facto keine Aktiva, aber Verbindlichkeiten in der Höhe von fast 43 Mio. Euro vorhanden. Laut Creditreform liegt noch keine Gläubigerliste vor. Das Unternehmen soll geschlossen und liquidiert werden, Dienstnehmer werden keine mehr beschäftigt. Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 5. März 2025 anmelden.
(Quelle: apa)