1.526 Euro brutto bezieht eine durchschnittliche Salzburgerin pro Monat an Pension – ein Salzburger erhält dagegen 2.577 Euro brutto. Das sind immerhin monatlich mehr als 1.000 weniger zum Leben. Frauen erhalten im Schnitt 40,8 Prozent weniger Pension als Männer, wie Daten der Pensionsversicherung zeigen.
Equal Pension Day symbolischer Tag für Pensionslücke
Auf diese Pensionslücke macht Jahr um Jahr der Equal Pension Day aufmerksam. Dieser markiert symbolisch den Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bezogen haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende erhalten werden. In Salzburg fällt er dieses Jahr auf den 4. August (2023: 2. August) – drei Tage vor dem österreichweiten Equal Pension Day am 7. August. Wären die Pensionen gleich, würde dieser symbolische Tag auf den 31. Dezember fallen. Anders gesagt: Pensionistinnen gehen an 149 Tagen des Jahres leer aus.
Aber woran liegt das? Im Zusammenhang mit der Pensions- und Gehaltslücke wird häufig darauf hingewiesen, dass Frauen vermehrt in Berufsgruppen mit verhältnismäßig niedrigeren Gehältern tätig sind. Betrachtet man aber den zugrundeliegenden bereinigten Equal Pay Day – der auch Faktoren wie Ausbildung, Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitbeschäftigung berücksichtigt – zeigt sich genauso eine Kluft zwischen den Gehältern von Männern und Frauen.
Geschlechtsbedingte Lohnunterschiede trotz Vollzeitarbeit hoch
Wenn um Teilzeit bereinigt wird, sprich sowohl Frau als auch Mann Vollzeit arbeiten, beträgt die Lücke immer noch 18 Prozent. Sogar 21 Prozent beträgt der Unterschied, wenn beide Vollzeit beschäftigt sind und beide einen Hochschulabschluss haben, wie Berechnungen des Momentum Institutes zeigen.
Die Pensionsungleichheit sei aber keinesfalls ein individuelles, sondern vielmehr ein strukturelles Problem: „Die geringeren Lebenseinkommen von Frauen sind gesellschaftlich und historisch begründet und führen zu niedrigen Pensionen und damit oft zu Altersarmut“, erklärt Alexandra Schmidt, Gleichbehandlungsbeauftragte der Stadt Salzburg, im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch. Die Armutsgrenze liegt in Österreich für einen Einpersonenhaushalt bei 1.661 Euro netto pro Monat.
"100 Jahre bis zum Schließen der Pensionslücke"
Als essenzielle Faktoren sieht Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer (AK), neben der Einkommenskluft auch schlechtere Aufstiegschancen, fehlende Kinderbetreuungsplätze und generell ein Mehr an unbezahlter Arbeit, das Frauen übernehmen. Würde sich an diesen gesellschaftlichen Strukturen weiterhin nur wenig ändern, „braucht es noch mehr als 100 Jahre, bis sich die Pensionslücke schließt“, betont Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ).
Während der Equal Pension Gap österreichweit heuer mit 39,8 Prozent erstmals unter die 40-Prozent-Marke (2024: 40,1 Prozent) gefallen ist, zeigen sich regional sehr starke Unterschiede. Wien begeht den Equal Pension Day als einziges Bundesland erst im September (19.9). Mehr als zwei Monate früher ist der Pensionstopf für Frauen in Vorarlberg leer, nämlich bereits am 13. Juli. Hier erhalten Frauen mit 1.155 Euro pro Monat im Schnitt nur etwas mehr als die Hälfte einer durchschnittlichen Männer-Pension.
Equal Pension Day nach Bundesländern
- Wien: 19. September
- Kärnten: 10. August
- Niederösterreich: 6. August
- Burgenland: 5. August
- Salzburg: 4. August
- Steiermark: 1. August
- Tirol: 24. Juli
- Oberösterreich: 19. Juli
- Vorarlberg: 13. Juli
(Quelle: salzburg24)