"Es ist beängstigend"

Hassparolen vor Unken Pride sorgen in LGBTQ-Community für Unsicherheit

Hassparolen gegen die LGBTQ-Community sind vor der Pride Parade in Unken aufgetaucht.
Hassparolen gegen die LGBTQ-Community sind vor der Pride Parade in Unken aufgetaucht.
Hassparolen gegen die LGBTQ-Community sind vor der Pride Parade in Unken aufgetaucht.
Hassparolen gegen die LGBTQ-Community sind vor der Pride Parade in Unken aufgetaucht.
Veröffentlicht: 21. Juli 2025 16:21 Uhr
In Unken sind in der Nacht auf Freitag Hassparolen gegen die Pride Parade am darauffolgenden Samstag aufgetaucht. Als "beängstigend" bezeichnet der veranstaltende Verein Heublumen die Schmierereien und gibt sich zugleich kämpferisch.

Hassparolen wie "Fuck Pride", "Only 2 Genders" und dazu "187 Gang" sind in der Nacht auf Freitag von Unbekannten auf ein Ortsschild in Unken (Pinzgau) und zwei Brückenpfeiler gesprayt worden. Auf einem Foto ist auch eine Reichskriegsflagge zu erkennen, die in Österreich unter das Wiederbetätigungsverbot fällt. Bei der örtlichen LGBTQ-Community sorgt das vor weiteren Veranstaltungen für Verunsicherung.

"187" ein Code für Mord

Die Bezeichnung "187" stammt aus den USA, wie der Verein Heublumen ausführt: "Wir sehen das in Zusammenhang mit den anderen Parolen als Code, den man aus dem Polizeijargon in den USA kennt, der dort für Mord steht", so Pressesprecher Sebastian Brandstätter im Gespräch mit SALZBURG24 am Montag. Es wurde Anzeige erstattet, die Ermittlungen laufen, teilt die Polizei auf Anfrage mit.

Als "beängstigend" bezeichnet Brandstätter die Schmierereien weiter. Einfach ignorieren will der Verein Heublumen den Vorfall nicht. "Es hat uns persönlich und auch als Veranstalter bewusst gemacht, dass wir vorsichtig sein müssen – auch im kleinen Ort Unken. Es ist nicht nur Ungarn, Wien oder Berlin, wo etwas von der Gegenseite kommen kann." Noch vor der Pride Parade am Samstag sei deshalb Rücksprache mit der Polizei gehalten worden, die daraufhin die Präsenz erhöht habe.

"Ein Grund, weiterzumachen"

Die Veranstalter:innen geben sich dennoch kämpferisch. "Es gibt uns einfach einen weiteren Grund, weiterzumachen." Anders als der oder die unbekannten Täter zeige der Verein Heublumen bei öffentlichen Veranstaltungen Gesichter. "Wir machen uns damit natürlich zu einem gewissen Grad angreifbar, aber es ist eben nötig, damit wir anderen Leuten Mut machen können."

Bildergalerien

Der Vorfall sei auch in den Redebeiträgen der anwesenden Politiker:innen im Zuge der Pride Parade in Unken thematisiert worden. Der Demo-Zug und die einzelnen Programmpunkte seien am Samstag gänzlich ohne Zwischenfall verlaufen. Zwischen 350 und 370 Menschen sollen daran teilgenommen haben, teilt der Veranstalter mit Verweis auf die Polizei mit. Dass auch NEOS-Nationalratsabgeordnete Henrike Brandstötter, die Salzburger Grünen-Chefin Martina Berthold und der Unkener Bürgermeister Florian Juritsch (ÖVP) dabei waren, zeige, wie regional verwurzelt die örtliche Pride Parade bereits ist.

Weitere Pride Paraden in Mittersill und St. Johann

Die Hassparolen im Vorfeld haben beim Verein Heublumen jedenfalls nochmal die Sinne geschärft. "Für uns ist es ein Weckruf, uns immer wieder daran zu erinnern, dass wir bei allem was wir machen auch auf uns und unsere Leute aufpassen müssen." Die nächsten Veranstaltungen des Vereins sind die Mittersill Pride am 2. August und die Pongau Pride am 13. September in St. Johann. Ob es dabei spezielle Vorkehrungen gibt, ist noch nicht bekannt. 

(Quelle: salzburg24)

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