Ein Zeichen für Sichtbarkeit und Inklusion und ein Raum für Offenheit, Austausch und Gemeinschaft: Das ist die Vision der queeren Stammtische, die vom Verein Heublumen bereits in mehreren Gemeinden, etwa in Saalfelden (Pinzgau), organisiert wurden. „Der Stammtisch in Saalfelden voriges Jahr hat gezeigt, wie wichtig solche Angebote auch im Innergebirg sind. Wir haben vielleicht mit zehn Teilnehmenden gerechnet, gekommen sind aber mehr als 25 Personen“, erzählt Sebastian Brandstätter, Sprecher des Vereins.
Erstmals queerer Stammtisch in Mittersill
Dort sei auch der Wunsch geäußert worden, so etwas auch in Mittersill zu veranstalten. „Da waren drei Personen aus Mittersill dabei, die so ein Treffen auch unbedingt in ihrer Gemeinde organisieren wollten.“ Kommenden Freitag, 12. April, ist es nun so weit: Der Verein Heublumen lädt offiziell zum ersten queeren Stammtisch in Mittersill ein. Ab 17.00 Uhr sind Interessierte eingeladen, sich im Restaurant Heitzmann auf den einen oder anderen Drink und einen netten gemeinsamen Abend zu treffen.
Das setze nicht zuletzt ein wichtiges Zeichen für die örtliche LGBTQIA+-Community, wie Brandstätter erklärt. „Während es in der Stadt Salzburg etwa durch die HOSI (Homosexuelle Initiative, Anm.) einen starken Verein und schon viele Angebote für die queere Community gibt, sieht es da am Land und gerade im Innergebirg oft noch anders aus.“
LGBTQIA+-Community auch am Land präsent
Der stellvertretende Vereinsleiter bemerkt aber mit Freude, dass sich das langsam ändert. „In den vergangenen paar Jahren hat da auf jeden Fall ein Wandel stattgefunden und wir hoffen, dass wir diese Entwicklung mit den queeren Stammtischen fördern können.“
Das erklärte Ziel des Events ist es, Raum für ein gemütliches Kennenlernen zu schaffen und die Möglichkeit zu bieten, unkompliziert neue Kontakte zu knüpfen. „Ein Stammtisch ist einfach die perfekte Gelegenheit dafür, da die Hemmschwelle, hinzugehen, sicherlich niedriger ist als beispielsweise bei einer Pride-Parade“, erklärt der Sprecher.
Vernetzung für queere Community im Salzburger Innergebirg
Gerade in ländlichen Gemeinden sei die Hemmschwelle sich zu vernetzen und organisieren für queere Personen höher, weil die Anonymität der Stadt wegfällt. Gerade deswegen seien dort aber solche Angebote umso wichtiger. Es gehe vor allem darum, sich Zuhause am Land nicht allein zu fühlen.
Eigene Regenbogenparade in Mittersill geplant
Eine einmalige Sache solle der Stammtisch jedenfalls nicht bleiben, sogar der Wunsch nach einer eigenen Pride Parade in Mittersill sei da. „Jene drei Personen, die maßgeblich an der Organisation des Stammtisches mitgearbeitet haben, sind sehr motiviert, die Sichtbarkeit der queeren Community in ihrer Gemeinde zu stärken und dafür auch eine Regenbogenparade zu organisieren“, so Brandstätter. Wann es so weit ist, kann der Sprecher noch nicht sagen, „der Grundstein dafür soll aber jedenfalls beim Stammtisch am Freitag gelegt werden.“
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(Quelle: salzburg24)