Pongau

Bad Gastein: Sanierungsplan für Kur & Kongressbetriebe

Investor Franz Duval hat im historischen Zentrum Bad Gasteins fünf große Immobilien erworben, die seither zusehends verfallen.
Veröffentlicht: 22. Oktober 2012 18:36 Uhr
Das Land Salzburg, ein heimisches Bankenkonsortium und die Gemeinde wollen die Bad Gasteiner Kur & Kongressbetriebsgesellschaft (KKB) vor dem Konkurs retten. Darauf haben sich die Eigentümervertreter der mit mehr als fünf Mio. Euro verschuldeten KKB am Montag geeinigt.

Zur Zeit halten die Gemeinde und die Banken je 30 Prozent und das Land Salzburg 35 Prozent. Fünf Prozent sind in der Hand des sogenannten Kurfonds. Außerdem wollen alle Beteiligten das kürzlich ergangene Urteil des Oberlandesgerichtes Wien vor dem OGH bekämpfen. Dieses Urteil billigt dem Investor Franz Duval 900.000 Euro zu, weil das an Duval verkaufte Haus Austria zu spät geräumt worden sei.

Bad Gastein will Mehrheit an Gesellschaft

Die Gemeinde will die Mehrheit an der Gesellschaft. Das machte Bürgermeister Gerhard Steinbauer (V) im APA-Gespräch deutlich. "Die derzeitige Eigentümerstruktur hat sich als nicht geeignet erwiesen, die Gesellschaft gut zu führen. Wir brauchen diese Gesellschaft aber, ein Konkurs wäre nicht nur für die 50 Mitarbeiter, sondern auch für alle anderen Beteiligten eine schlechte Lösung", sagte Steinbauer. Der Bürgermeister will die Anteile der Banken zum Nulltarif sowie ein Vorkaufsrecht für die Landesanteile. Banken und Land hätten Zustimmung signalisiert, erklärte Steinbauer. Der konkrete Sanierungsplan soll bis Mitte Dezember ausgearbeitet und vorgelegt werden.

Dieses Vorkaufsrecht dezidiert einräumen wollte der Eigentümervertreter des Landes, LHStv. David Brenner (S), der Gemeinde heute nicht. Aber: "Für mich ist klar, das Land wird das Unternehmen in solch einer schwierigen Situation keinesfalls im Regen stehen lassen. Das schulden wir den 50 Mitarbeitern, das ist aber auch eine regionalwirtschaftlich wichtige Frage", sagte Brenner in einer Aussendung. Eine konkrete Summe, die das Land zur Sanierung der KKB beizutragen bereit ist, wurde am Montag weder genannt noch vereinbart.

Gerichtsgutachten bekämpfen

Geeinigt haben sich die Eigentümervertreter von Land, Gemeinde und Banken am Montag auch darauf, jenes Gerichtsgutachten zu bekämpfen, das dem Investor Duval 900.000 Euro zubilligt. Die Vorgeschichte: Duval hat im Jahr 2004 ein weiteres Haus in Gastein gekauft. Das Haus gehörte der KKB, die Gemeinde nützte Teile davon als Mieter. Die Miete wurde laut Steinbauer aber nie gekündigt, und daher ist die Gemeinde nicht pünktlich ausgezogen. "Das Gericht hat die KKB jetzt zu 900.000 Euro Gewährleistung verdonnert. "Wie sich diese Summe errechnet, ist für uns nicht nachvollziehbar", sagte der Bürgermeister. "Wir werden daher gegen dieses Urteil vor dem OGH mit einer Außerordentlichen Revision berufen. Zudem gehe ich davon aus, dass eine Neustrukturierung der Kur & Kongress Betriebsgesellschaft zu einer wesentlichen Reduzierung der Verbindlichkeiten gegenüber Duval beitragen wird."

Duval-Häuser in Bad Gastein verfallen

Der heute 87-jährige Investor Franz Duval hat im historischen Zentrum Bad Gasteins fünf große Immobilien erworben, die seither zusehends verfallen. "Niemand versteht das", so Steinbauer, für den Duval ein Spekulant ist. "Zwar stirbt die Hoffnung zuletzt, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass es zu einer vernünftigen Einigung mit Duval kommen könnte", so der Gasteiner Bürgermeister zur APA. Der Investor selbst sagt, er möchte seine Vorhaben als Immobilienentwickler verwirklichen. Seine Suche nach Investoren dauert aber schon etliche Jahre. (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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