Von der Fahrbahn abgekommen und auf eine Böschung geraten ist gestern Mittag ein Auto in Schwarzach im Pongau. Die örtliche Feuerwehr rückte mit 13 Kräften aus, um den Pkw zu bergen. Dafür sperrten die Floriani kurzzeitig – der Einsatz dauerte insgesamt 37 Minuten – einen Fahrstreifen der Schwarzacher Landesstraße und regelten wechselseitig den Verkehr. Für einen Autofahrer dürfte das wohl zu lange gedauert haben, unfreundlich maulte er die Einsatzkräfte wegen der Sperre an, wie die Feuerwehr Schwarzach via Facebook berichtet.
„Wir haben kurz vor einem Autofahrer auf Rot umgeschaltet. Dann hat er das Fenster aufgerissen und uns Wörter an den Kopf geworfen, die man sich nicht vorstellen will. Der Mann hätte dringend zum Zug müssen“, schildert Ortsfeuerwehrkommandant Markus Buzanich den Vorfall im SALZBURG24-Gespräch am Mittwoch.
Bischofshofner Feuerwehr bei Einsatz bedroht
Von ähnlichen Vorfällen berichtet auch Ortsfeuerwehrkommandant Harmut Wetteskind von der Feuerwehr Bischofshofen. „Verbale Anfeindungen stehen mittlerweile an der Tagesordnung. Aussagen wie ‚Ihr Arschlöcher‘ fallen öfter“, so Wetteskind. Damit könnten die meisten Feuerwehrleute noch recht gut umgehen. Im Vorjahr seien die Floriani bei einem Einsatz, bei dem sie eine Person reanimiert haben, allerdings sogar „richtig bedroht“ worden.
„Da wird einem schon anders“, erinnert sich der Feuerwehrmann. Viele würden sich nach so einem Einsatz auch die Grundsatzfrage stellen, warum sie sich freiwillig engagieren und anderen helfen. Deswegen aufgehört hat bei der Feuerwehr Bischofshofen noch niemand, darüber diskutiert würde aber auf dem Heimweg häufig.
"Menschen werden immer ungeduldiger"
„Leider stellen wir das vermehrt fest, dass unser Einschreiten nicht immer gutgeheißen wird“, sagt auch Robert Lottermoser, Bezirksfeuerwehrkommandant im Pongau, gegenüber SALZBURG24. Autofahrende würden beim Vorbeifahren mit entsprechenden Handgestiken oder mit Schimpfwörtern ihren Unmut kundtun. Die Ursache sieht Lottermoser in der Ungeduld der Menschen, die wiederum wohl aus der immer wieder angespannten Verkehrslage und den vielen Staus entstehe.
Auch Schaulustige seien laut dem Feuerwehrmann immer wieder ein Thema. „Das passiert aber oft unbewusst und lässt sich in den meisten Fällen leicht regeln.“ Im Falle der schimpfenden Autofahrer:innen nehmen es die Floriani meist mit einem „Ist halt so“ hin, weil diese dann „sowieso weg sind“. Wenn die Menschen aussteigen und gegen die Einsatzkräfte wettern, versucht Lottermoser zu deeskalieren. Dafür werden Führungskräfte auch eigens geschult.
(Quelle: salzburg24)