Bereits zum siebten Mal steht heuer von 13. bis 21. Juli in Bad Gastein Weltklasse-Damentennis auf dem Programm. 2007 fiel nach kurzer, durch Ex-Profi-Spielerin Judith Wiesner-Floimair eingeleiteter Verhandlung zwischen Landeshauptmann-Stellvertreter Wilfried Haslauer und dem oberösterreichischen "Sportmanager" Michael-Peter Reichel der Startschuss zum ehrgeizigen Projekt. 2013 kann beim "Nürnberger Gastein Ladies" im Gasteinertal schon von einem echten österreichischen Tennis-Klassiker gesprochen werden. Auf der Anlage des Fünf-Sterne-Hotels Europäischer Hof kämpfen wieder viele Weltklasse-Spielerinnen aus den Top-100 der WTA sowie in- und ausländische Talente um gesamt 235.000 Dollar Preisgeld.
Highlights im Europark präsentiert
"Die sportliche Klasse des Nürnberger Gastein Ladies' zeigt sich in der prominent besetzten Liste von Stars, die in Gastein bereits auf dem Platz gestanden sind und heuer wieder dabei sein werden. Eine Top-Sportveranstaltung wie dieses Weltklasse-Tennisturnier ist auch die perfekte Bühne, um Zuschauern in aller Welt die Schönheit des Salzburger Landes und im Speziellen des Gasteinertales näherzubringen. Daher unterstützt das Land Salzburg dieses internationale Top-Turnier", betonte am Montag Tourismus- und Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Wilfried Haslauer bei einem Informationsgespräch im Europark, bei dem die Starterliste und die Highlights dieses Turniers präsentiert wurden.
Turnier-Direktorin Sandra Reichel, betonte, dass das Turnier erneut mit einem hochklassigen Teilnehmerfeld aufwarten könne. "Vor allem die deutschen Top-Spielerinnen um Andrea Petkovic, Mona Barthel und Annika Beck sind ein Zeichen für Beliebtheit und Qualität des Turniers. Außerdem sind noch Gespräche mit dem einen oder anderen Star im Gange."
Hervorzuheben sei, so Reichel, Vorjahressiegerin Alize Cornet aus Frankreich, die heuer auf Sand zu den stärksten Spielerinnen der Welt zählt. Nach ihrem erst zweiten WTA-Titel im Vorjahr in Bad Gastein kam sie heuer so richtig auf Touren. Beim Heimturnier in Straßburg feierte die 23-Jährige ihren nächsten großen Triumph, und bei den French Open in Paris war erst in Runde drei gegen die frühere Weltranglisten-Erste Victoria Azarenka Endstation. Derzeit rangiert sie auf Weltranglistenplatz 23.
Große Chancen auf den Turniersieg haben neben Cornet und den deutschen Stars auch die Schweizerin Romina Oprandi (WTA-Nr. 35), die Französin Kristina Mladenovic (46) und die Rumänin Irina-Camelia Begu (51).
Deutsch-französisches "Duell"
Bis auf die zwei Ausnahmen durch Francesca Schiavone (ITA) im Jahr 2007 und der Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez 2011 war das Turnier immer fest in der Hand französischer oder deutscher Spielerinnen. Pauline Parmentier siegte 2008, ein Jahr später setzte sich die Darmstädterin Andrea Petkovic durch. 2010 war ihre Fed-Cup-Kollegin Julia Görges erfolgreich und im Vorjahr triumphierte mit Alize Cornet wieder eine Dame aus der Grande Nation. Damit steht es in diesem "Duell" 2:2.
Nürnberger Gastein Ladies als Karriere-Barometer
Noch nie ist es einer Akteurin gelungen, bei den Nürnberger Gastein Ladies zwei Mal ganz oben zu stehen. Das von den Spielerinnen beliebte Turnier ist ein wahrer "Karriere-Barometer". Triumpfe im Gasteinertal waren häufig der Startschuss einer beachtlichen Laufbahn. 2007 feierte Startsiegerin Francesca Schiavone nach ihrem ersten Turniersieg noch sechs weitere auf der WTA-Tour. Darunter sogar einen Grand Slam-Titel bei den French Open. Auf dem Sand-Centre-Court feierten zudem Pauline Parmentier (F), Andrea Petkovic und Julia Görges (beide D) ihre ersten großen Erfolge. Vorjahressiegerin Alize Cornet (Fra) kletterte während der vergangenen Monate in der Weltrangliste ständig nach oben und steht bereits unter den Top 25.
Heimbonus der "Höhenluft-Spezialistinnen"
Untrennbar mit dem Nürnberger Gastein Ladies sind die heimischen Damen-Tennis-Asse verbunden. Auch wenn derzeit keine Österreicherin im WTA-Computer in den absoluten Spitzenrängen aufscheint – der Pongau war für die ÖTV-Athletinnen stets eine Reise wert. An Beispielen für ein gutes Abschneiden in Gastein mangelt es nicht. Die rot-weiß-roten Fans konnten zumindest immer einen Viertelfinal-Einzug beklatschen. Mit der Vorarlbergerin Yvonne Meusburger, die heuer in den Hauptbewerb rutschen dürfte, im Jahr 2007 und der Tirolerin Patricia Mayr-Achleitner 2011 standen zwei sogar schon im Finale. In Gastein zu sehen ist heuer auch das erst 17-jährige Talent Barbara Haas, die im Mai mit der Spring Bowl in Florida eines der wichtigsten Jugend-Turniere gewinnen konnte.
Im Hauptfeld treten 32 Spielerinnen an, ebensoviele in der Qualifikation, von denen sich vier für den Hauptbewerb qualifizieren. Im Doppel umfasst das Hauptfeld 16 Paarungen.
Eine Besonderheit stellen die Verhältnisse in Bad Gastein dar. Das "Alpen-Turnier" ist auf der Damen-Tour mit rund 830 Metern über Meeresspiegel das höchstgelegene hinter Bogota (2.640 Meter). Während in der kolumbianischen Hauptstadt aber mit drucklosen Bällen gespielt wird, gibt es im Pongau keine Ausnahmen. Die Höhenluft macht sich daher doppelt. Die Bälle fliegen einerseits weiter, der Spin kommt somit noch stärker zu tragen, die Bälle springen daher auch entschieden höher ab.
Dass sich mit Yvonne Meusburger, Patrica Mayr-Achleitner und auch Melanie Klaffner ausgerechnet drei Österreicherinnen auf der Anlage des Fünf-Sterne-Hotels Europäischer Hof so wohl fühlen, ist kein Zufall: Alle drei haben oder hatten ihren Trainingsstützpunkt über längere Zeit in Seefeld in Tirol, der auf 1.180 Seemetern liegt, die Bedingungen für Tennis sind also noch um eine Spur extremer als in Bad Gastein.
(Quelle: salzburg24)