Eine 40-jährige Pongauerin war mit ihren beiden Töchtern, 20 und 23 Jahre alt, und zwei kleinen Hunden im Schlossalm-Gebiet des Gasteinertals (Pongau) am Mittwochnachmittag wandern. Die drei Frauen wurden aus noch unbekannter Ursache von einer Kuhherde attackiert, teilt die Polizei mit.
Trotz Verletzungen unbestimmten Grades konnten sich die beiden Töchter von den Kühen in Sicherheit bringen. Die 20-Jährige alarmierte unverzüglich die Einsatzkräfte, die Herde entfernte sich jedoch erst mit dem Eintreffen des Notarzt-Hubschraubers von der am Boden liegenden Mutter. Die Notärzte führten sofort Reanimationsmaßnahmen durch, doch die 40-Jährige erlag noch am Einsatzort ihren Verletzungen. Die beiden Töchter wurden mit dem Rettungshubschrauber ins Spital nach Schwarzach gebracht.
Polizei auf Suche nach Zeugen bei Unfall im Gasteinertal
"Wir sind dabei, den genauen Unfallhergang zu klären und auf der Suche nach Zeugen, die den Unfall beobachtet haben", sagte Polizeisprecher Hans Wolfgruber am Donnerstag zur APA. Bisher habe man die Töchter der Frau nur kurz einvernommen. "Wir machen das umfangreich erst, wenn es die Situation zulässt."
Derzeit gehe man davon aus, dass die Hunde – offenbar ein Malteser und ein Havaneser – angeleint waren. "Sonst wären sie wohl weggelaufen." Der Bezirksleiter der Bergrettung Pongau, Gerhard Kremser, betonte: "Wenn es irgendwie möglich ist, so sollte der Hund bei einer plötzlichen Kuhattacke von der Leine gelassen werden."
Bergrettung bringt Tote ins Tal
Die Tote wurde von der Bergrettung ins Tal gebracht. Unklar war zunächst, ob auch die Hunde verletzt worden sind. Hier lagen divergierende Informationen vor. Beide Hunde wurden vorerst in ein Tierheim im Pinzgau gebracht.
Warnung vor Mutterkühen und Kälbern auf Almen
Die Bergrettung Salzburg wies am Donnerstag erneut auf die Gefahren durch von Wanderern mitgeführten Hunden auf Almen hin. "Besondere Vorsicht ist geboten, wenn nicht nur Mutterkühe, sondern auch junge Kälber auf den Almen sind. Der Mutterinstinkt der Kühe ist stark ausgeprägt und sie verteidigen ihre Kälber." Jungtiere seine allerdings sehr neugierig und verspielt und laufen oft aktiv auf Wanderer und Hunde zu. Deshalb sei es wichtig, langsam weiterzugehen, die Mutterkuh im Auge zu behalten und ruhig auf die Kühe und Kälber einzureden. Wanderer mit Hunden sollten aber generell Abstand halten und lieber einen Umweg in Kauf nehmen.
(Quelle: salzburg24)