Von sechs Bergsteiger:innen aus Litauen wurde die Bergrettung Mühlbach am Hochkönig (Pongau) am Sonntag um kurz nach 22 Uhr alarmiert. Die Gruppe habe mithilfe eines Buches eine Rundtour über das Birgkar am Hochkönig geplant – auf etwa 2.800 Metern kamen sie allerdings nicht mehr weiter und mussten einen Notruf absetzen, wie die Salzburger Bergrettung in einer Aussendung am Montag berichtet.
„Sie waren nur mit Turnschuhen und ohne Helm unterwegs und konnten im Bereich des Kematsteins (Anm. 2.772 Meter) nicht mehr weiterkommen“, berichtet Wolfgang Haggenmüller, Ortsstellenleiter der Bergrettung Mühlbach.
Acht Bergretter:innen rücken zu Rettung am Hochkönig aus
Acht Bergretter:innen stiegen zu den Tourist:innen auf und seilten sie einzeln über das steile Schneefeld ab. „Wir konnten ihnen keine Steigeisen anlegen, da sie eben nur mit Turnschuhen unterwegs waren. Eigentlich sind sie trotz der schlechten Ausrüstung sehr weit gekommen“, so der Ortsstellenleiter.
Eine der Frauen der Gruppe litt unter einer Knieverletzung und kämpfte sich trotzdem mit Unterstützung der Bergretter:innen ins Tal.
Es dauerte bis in die frühen Morgenstunden, die Urlauber:innen zurück zum Arthurhaus zu bringen, wo ihr Auto stand.
Bergrettung warnt vor Touren am Birgkar
Erst vergangene Woche wurde die Bergrettung Mühlbach an fast dieselbe Stelle alarmiert, weil mehrere Bergsteiger dort in Not geraten waren. „Wir raten für dieses Jahr generell von Abstiegen im Birgkar ab, da dort neben Steinschlag auch lebensgefährliche Situationen durch steile Schneefelder und lockeres Gestein entstehen können“, so Haggenmüller abschließend.