Die Gemeinde Filzmoos (Pongau) hat kürzlich eine ganz besonders verdiente Urlauberin geehrt. Margitta Jahn hat mehr als drei Jahre ihres Lebens dort verbracht, denn seit nunmehr 60 Jahren verbringt sie regelmäßig ihre Ferien im Bergdorf. Sie zählt damit zu den treuesten Gästen der Urlaubsregion, teilte der Tourismusverband mit.
Erster Filzmoos-Urlaub im Jahr 1965
Die gebürtige Hannoveranerin kam 1965 als 18-Jährige das erste Mal nach Filzmoos – ursprünglich auf sanften Druck einer Freundin, die sie zu einem Skiurlaub überredete. "Ich war dann so begeistert, weil ich niemals vorher so hohe Berge und so viel Schnee gesehen habe", erinnert sich die heute 78-Jährige am Karfreitag im SALZBURG24-Gespräch. Schlussendlich hat sie damals ihren ganz persönlichen Sehnsuchtsort gefunden und aus dem ersten Besuch entstand eine Regelmäßigkeit.
Anfangs nahm sie ihre Mutter mit in den Urlaub nach Filzmoos, später folgten weitere Familienmitglieder, Freund:innen und Bekannte – insgesamt mehr als 100 Personen habe sie für die Region begeistert und mit ihrer Leidenschaft angesteckt. "Mein Onkel hat in Filzmoos sogar seine Frau kennengelernt." Heute besuchen auch die Enkelkinder der Münchnerin regelmäßig die 1.500-Einwohner:innen-Gemeinde. "Filzmoos ist mein Kraftort. Alles, was mich in der Stadt aufregt, ist hier vergessen." Vor allem die frische Luft, Ruhe und Gemütlichkeit genießt Jahn in dem etwas abgelegenen Ort.
Rückblick auf kuriosen Ballon-Zwischenfall
"Ich blicke voller Dankbarkeit auf die wunderschöne Zeit zurück und bin immer wieder freudig nach Hause gefahren." Ein Highlight sei neben dem Almabtrieb im Bauernherbst ein Erlebnis bei den Ballonwochen vor mehreren Jahren gewesen. Ein Ballon sei sehr niedrig geflogen und habe ihren Balkon bzw. das Haus nur knapp verpasst: "Die waren so nah dran, dass wir uns gegenseitig 'Guten Morgen' sagen konnten", lacht die Münchnerin.
Wünsche für Pongauer Bergdorf
Die vergangenen Jahrzehnte seien jedoch nicht spurlos an Filzmoos vorbeigegangen, sagt Jahn. "Früher war das Zusammengehörigkeitsgefühl größer. Alle saßen im Wirtshaus gemeinsam am Tisch und es gab Tanzabende. Heute sitzt jeder für sich separat am eigenen Tisch." Zusätzlich hat sich die Gemeinde freilich auch weiterentwickelt. "Es wurde viel gebaut, der Ort hat sich seitdem sehr verändert."
Für die Zukunft hofft die 78-Jährige, dass Filzmoos vom Massentourismus verschont bleibt und seinen gemütlichen Charme beibehält. "Ich wünsche mir, dass die Filzmooser weiter ihre Traditionen pflegen, Heimatabende wieder eingeführt werden und die Urlaubsgäste sich für den Ort interessieren und damit beschäftigen."
Seit nunmehr 20 Jahren bezieht sie immer die gleiche Ferienwohnung, auch das Osterwochenende verbringt Jahn heuer in Filzmoos. Lediglich im Sommer verzichtet sie mittlerweile auf einen Besuch. "Das Wetter ist mir zu heiß". Beim Musikanten-Stammtisch im Hanneshof wurde die Jubilarin kürzlich im Rahmen eines feierlichen Festabends geehrt. Bürgermeister Josef Hofer (ÖVP) und Tourismusdirektor Peter Donabauer bedankten sich für ihre jahrzehntelange Treue. Jahn betonte dabei einmal mehr, was Filzmoos für sie bedeutet: "Für mich und meine Familie gibt es keinen schöneren Ort auf der Welt, um Urlaub zu machen."
(Quelle: salzburg24)