Clean Clothes Kampagne

Protest gegen H&M auch in Salzburg geplant

Veröffentlicht: 23. November 2018 16:21 Uhr
Die Clean Clothes Kampagne (CCK) für bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie protestiert gegen den Modekonzern H&M, Kundgebungen sind auch in Salzburg, Graz und Wien geplant. Grund des Protestes laut Clean Clothes: 850.000 Beschäftigte sollten bereits heuer einen Existenzlohn bekommen, dies hatte H&M vor fünf Jahren im November 2013 angekündigt - aber bisher nicht eingehalten.

"Die Aktionen zielen darauf ab, sicherzustellen, dass H&M sich nicht von seinem zeitgebundenen Versprechen einfach davonstehlen kann. "Wir wollen H&M diese Scheinheiligkeit nicht durchgehen lassen. CCK betrachtet die Kampagne daher als Beitrag zur möglichst wahrheitsgemäßen Information von KonsumentInnen, nachdem das Versprechen vor fünf Jahren große mediale Aufmerksamkeit erhalten hatte und wenig davon übrig geblieben ist", so Gertrude Klaffenböck, Koordinatorin der Clean Clothes Kampagne, am Freitag in einer Aussendung.

H&M beschäftigt 123.000 Mitarbeiter

Mit weltweit mehr als 123.000 Beschäftigten und mehr als 4.700 Läden sei H&M einer der großen Global Player, der auch in Österreich mit 86 Filialen vertreten ist. Laut CCK erhalten in Kambodscha Arbeiter in H&Ms Zulieferfabriken durchschnittlich nur 46 Prozent eines existenzsichernden Lohnes, in Indien durchschnittlich 35 Prozent.

Auf der Homepage des Textilkonzerns heißt es zu der Initiative aus dem Jahr 2013: "Löhne sind eine der größten Herausforderungen für die Textilindustrie. Um dieses zentrale Thema sowohl auf Fabrik-als auch auf Industrie-Ebene anzugehen, veröffentlichte die H&M Gruppe vor fünf Jahren eine Strategie, die als erste ihrer Art die Vision fairer Löhne umfasst, die von all ihren Zulieferern gezahlt werden sollen. Wir sind stolz, dass wir den ersten Meilenstein auf dieser Reise erreicht und überschritten haben. Die Arbeit auf Fabrik-Ebene - die Schaffung von Grundlagen und Prozessen für faire Löhne - ist von der Abdeckung von drei Fabriken im Jahr 2013 ausgeweitet worden und erreicht mittlerweile 655 Fabriken, die mehr als 930.000 Textilarbeiter beschäftigen", so der Konzern vom 20. September des heurigen Jahres.

H&M: Festlegung spezifischer Lohn-Ebenen nicht unsere Verantwortung 

Jeder Textilarbeiter solle demnach einen Lohn verdienen, von dem er leben kann. Aber: "Unsere Verantwortung als Einkäufer ist die Einflussnahme auf den Prozess von fairen Löhnen, nicht jedoch die Festlegung spezifischer Lohn-Ebenen. Löhne sollten mithilfe fairer Verhandlungen zwischen den Parteien des Arbeitsmarktes festgelegt werden: Regierungen, Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern."

(APA)

(Quelle: apa)

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