Mehr Kontrollen, höhere Strafen und Bewusstsein bilden. Im Rahmen der Kampagne „Salzburg, owa vom Gas!“ wird deutlich, dass Raserei nicht hingenommen wird, wie das Land in einer Aussendung mitteilt. „Mit der neuen Kampagne wollen wir das Bewusstsein der Salzburgerinnen und Salzburger schärfen und zeigen, dass wir für Raserei kein Verständnis haben“, erklärt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).
Wiederholungstäter abschrecken
Die Verkehrssicherheitskampagne ist Teil des Maßnahmenpaketes gegen extreme Raser. „Zum Paket gehören Strafverschärfungen für besonders rücksichtslose Wiederholungstäter. Damit erzeugen wir nicht nur eine generalpräventive Wirkung und schrecken ab, sondern setzen dort an, wo es wirklich weh tut: beim Führerschein-Entzug, verbunden mit hohen Kosten und in extremen Fällen auch bei der Fahrzeugabnahme“, so Schnöll. Hier alle Maßnahmen im Überblick:
- Erhöhung des Strafrahmens auf bis zu 5.000 Euro
- Verdopplung der Entzugsdauer des Führerscheins
- Erhöhung des Beobachtungszeitraumes bei wiederholten Übertretungen
- Illegale Straßenrennen werden mit bis zu sechs Monaten Führerscheinentzug bestraft.
- Beschlagnahme des Fahrzeugs
- Verschärfung der Kontrollen
Geschwindigkeit Unfallursache Nummer 1
Die häufigste Ursache für Verkehrsunfälle ist überhöhte Geschwindgkeit. Schnöll gehe es aber vor allem um extreme Raser. „Diese gefährden Menschenleben, sobald sie sich hinters Steuer setzen“, so Schnöll. Neben härteren Strafen und noch stärkeren Kontrollen im Bundesland sowie zuletzt der Entschärfung der Lamprechtshausener Straße B156 mit Tempolimit und Section Control werde auch auf Bewusstseinsbildung gesetzt. Deshalb wurde die Kampagne „Salzburg, owa vom Gas!“ gestartet.
Polizei unterstützt Kampagne
Auch Landespolizeidirektor Bernhard Rausch ist die Sensibilisierung für die Gefahren extremer Geschwindigkeit ein Anliegen. „Die Polizei unterstützt die neue Kampagne natürlich sehr gerne. Menschen für die Folgen der Raserei zu sensibilisieren, ist ein wichtiger Bestandteil der Maßnahmen gegen unverantwortliches Fahren. Wichtige Säulen im Kampf gegen Raser sind aber nach wie vor scharfe Kontrollen und Strafen“, so Rausch.
Geierspichler mit von der Partie
Mit von der Partie ist auch der erfolgreichste Rennrollstuhlfahrer Österreichs, Thomas Geierspichler aus Anif. Er ist eines von acht Gesichtern der Kampagne. Seine Karriere als Sportler begann 1998. Vier Jahre zuvor wurde er bei einem Autounfall schwer verletzt. Durch hartes Training und seinem starken Glauben hat er sich in kurzer Zeit an die Spitze des Rennrollstuhlfahrsports gekämpft. „Ich verstehe es ja, wenn man gerne schnell fährt. Immerhin mache ich das beruflich. Aber man sollte dafür einen Weg finden, bei dem man niemanden in Gefahr bringt. Also lieber im Sport schnell unterwegs sein, als auf der Straße. Das macht auch mehr Spaß“, betont der Sportler.
"Rasen zerstört nicht nur Dein Leben"
Sabine Peterbauer, deren Tochter Kati im April 2020 bei einem Unfall nach einem riskanten Überholmanöver eines anderen Verkehrsteilnehmers ums Leben kam, engagiert sich seitdem eindrucksvoll für Maßnahmen gegen Raser und stellt sich auch als Testimonial zur Verfügung. „Mein Ziel ist, dass so wenige Familien wie möglich wegen sinnloser Raserei dasselbe durchmachen müssen wie ich. Katis Tod darf nicht völlig umsonst gewesen sein, er soll helfen, andere Leben zu retten. Daher ist mein Appell an alle: Bitte, owa vom Gas! Rasen zerstört nicht nur Dein Leben“, betont Peterbauer.
Dauerhafte Begleitung im Straßenverkehr
Das Thema Verkehrssicherheit kommt in Salzburg nun auch generell unter ein neues Dach. Das Logo mit dem Slogan „Sicher ankommen“ greift das Verkehrszeichen für Vorrangstraßen auf. Es schafft damit einen hohen Wiedererkennungswert und vermittelt Positives statt Verbotenes. „Wir gehen weg von der Warnung und hin zur Empfehlung“, erklärt Landesrat Stefan Schnöll. Unter der neuen Marke „Sicher ankommen“ sollen zukünftig alle Verkehrssicherheitsaktivitäten des Landes unter einem Schirm geführt werden, verbunden mit einem hohen Wiedererkennungswert und einer dauerhaften Begleitung im Straßenverkehr.
Salzburgs Straßen noch sicherer zu machen, ist nicht nur dem Land Salzburg ein Anliegen. Bei der neuen Verkehrssicherheitskampagne sind mit Stadt Salzburg, Polizei, Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), ÖAMTC, ARBÖ, Bildungsdirektion Salzburg und AUVA alle wichtigen Partner mit im Boot. Die Salzburger Agentur ikp zeichnet für die Konzeption verantwortlich.
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(Quelle: salzburg24)