Verschiedene Plastikverschlüsse bzw. Stöpsel – etwa von Getränkeflaschen, Senftuben oder Cremen – werden bei verschiedenen Sammelstellen im Bundesland Salzburg abgegeben und schließlich an eine Recyclingfirma verkauft. Der Erlös geht an das EB-Haus, eine Spezialklinik für Schmetterlingskinder. Das ist das Konzept der Salzburger Stöpselsammlung, die im Bundesland von Barbara Pichler aus Mittersill (Pinzgau) organisiert wird. Die Aktion gibt es bereits seit mehreren Jahren und wird auch in Zukunft fortgeführt – trotz des neuen Pfandsystems für Getränkeflaschen, das Anfang des Jahres eingeführt wurde.
Pfand auch ohne Stöpsel
„Man kann die Stöpsel nach wie vor von der Flasche herunternehmen und zur Sammlung geben. Das Pfand bekommt man nämlich auch ohne Stöpsel“, betont Pichler am Dienstag im SALZBURG24-Gespräch. Potenzielle Stöpsel-Spender:innen seien wegen des neuen Systems zwar hin und wieder unsicher, dennoch geht die Pinzgauerin davon aus, dass sich das bald legen wird. „Es wird schon ein bisschen weniger abgegeben. Die Leute müssen sich erst daran gewöhnen, dass sie die Deckel trotzdem heruntergeben können. Wenn ich es auf das Jahr umrechne, glaube ich aber, dass wir heuer gleich viel zusammenbekommen wie letztes Jahr, weil es sich jetzt doch einspielt.“
Pinzgauer Schulen unter Sammelstellen
Neu ist zudem, dass nun auch saubere Behälter – etwa Proteinpulver-Dosen oder Plastikkanister – angenommen werden. Wichtig sei nur der Aufdruck PE-HD oder PP. Als Mitglied des Rangglervereins Mittersill habe Pichler mittlerweile viele Vereine aus Salzburg und Südtirol animiert, Stöpsel und Co zu sammeln. „Ich plane auch, mit Schulanfang sämtliche Schulen im Pinzgau anzuschreiben. Vielleicht ist die eine oder andere dabei, die mitmacht. In Saalfelden gibt es zum Beispiel seit letztem Schuljahr zwei Schulen, die auch Sammelstellen sind.“
Sammelstellen – großteils bei Privathaushalten – gibt es in der Landeshauptstadt, im Flachgau, Tennengau, Pongau und Pinzgau. Wer etwas abgeben möchte, sollte sich im Vorfeld bei den jeweiligen Stellen telefonisch melden. Eine Auflistung mit Kontaktdaten findet ihr in dem Dokument.
![]() |
|
Was sind Schmetterlingskinder?
Als Schmetterlingskinder werden Personen bezeichnet, die an Epidermolysis bullosa (kurz EB) erkrankt sind. Ihre Haut wird mit den Flügeln eines Schmetterlings verglichen. Schon bei den kleinsten mechanischen Belastungen kommt es zur Blasenbildung. „Der Alltag der großen und kleinen Patient:innen ist von Blasen, Wunden und Schmerzen geprägt“, heißt es auf der Homepage von Debra Austria. Österreichweit leben rund 500 Personen mit der Erkrankung, europaweit sind es ca. 30.000.
(Quelle: salzburg24)