"Innovation als Währung"

Salzburgs größte Startup-Initiative geht in zweite Runde

Gründer:innen arbeiten an ihren Startups in den Monatsworkshops.
Veröffentlicht: 07. März 2024 13:53 Uhr
Salzburg soll ein Hotspot für Ideen und Innovation werden. Das ist das erklärte Ziel des „Do what you love“-Programm, das heuer in die zweite Runde startet. Exakt 100 Salzburgerinnen und Salzburger können wieder mit ihren Ideen mitmachen und werden dabei ein Jahr lang unterstützt. Welche Ideen in Salzburg die besten Chancen haben, Investor:innen zu finden, hat uns DWYL-Initiatorin Romy Sigl verraten.

30 der 100 Ideen, die bei der Erstauflage des DWYL-Programms 2023 an den Start gegangen sind, haben am Ende auf einer Bühne vor Investoren und Investorinnen ihre Ideen präsentiert. „Das ist ein wahnsinnig hoher Prozentsatz“, freut sich Initiatorin Romy Sigl, die das Programm heuer erneut auf die Beine stellt. Warum? „Das ist eigentlich ganz einfach“, sagt sie. „Damit Salzburg ein Hotspot für Ideen und Innovation wird. Ein Ort, an dem Menschen gemeinsam Lösungen für reale Probleme finden wollen und wir nicht dazu verdammt sind, auf ewig das Disneyland der Tagestouristen zu sein.“ So geht es um Problemlösungen, die uns allen – also der Gesellschaft –nützen.

„Innovationslust als stabilste Währung“

Seit 2011 bis Ende 2023 wurden in Österreich mehr als 3.300 Startups gegründet. Pro Jahr hat sich die Anzahl der Neugründungen laut Austrian Startup Monitor auf rund 360 eingependelt. Gleichzeitig scheitern neun von zehn Startups nachweislich – und das ist der Grund für Sigl, so viele Ideen wie nur möglich unterstützen zu wollen. „Innovationslust ist die stabilste Währung“, ist die 42-Jährige überzeugt. Und weiter: „In uns Menschen schlummern viele Ideen und das meiste Potenzial wird gar nie freigesetzt, oft weil es schlicht keine Chance gibt, es auszuprobieren. Wir bieten diese Chance in einem sicheren Umfeld.“

Welche Ideen haben die besten Chancen?

Gesucht werden Ideen aller Art – ob in Form neuer Produkte oder programmiert. Auch wenn die Idee im ersten Moment noch nicht skalierbar scheint – ein wichtiger Aspekt für Investor:innen – solle das die Gründerinnen und Gründer nicht abhalten, weiterzumachen, rät Sigl. „Wir haben schon oft erlebt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erst im Laufe der Zeit den richtigen Dreh für ihre Idee erkennen und dann aber so richtig Fahrt aufnehmen.“ Beliebt bei Investorinnen und Investoren seien aktuell alles rund um das Thema Künstliche Intelligenz. „Die KI ist gekommen, um zu bleiben. Und das ist vergleichbar mit dem Entwicklungsgrad des Internets vor 40 Jahren“, so Sigl. Speziell in Salzburg könne man als Startup aber auch in den Bereichen Sport und Kultur punkten. Klar sei jedenfalls, dass Investorinnen und Investoren dort ihr Geld hineinstecken, wo sie auch selbst fachlich beheimatet sind.

Suche nach Investor:innen in Salzburg schwierig

Geldgeber zu finden sei kein leichtes – vor allem nicht in Salzburg, gibt Sigl zu und vergleicht das Suchen nach Investor:innen mit dem „Bohren durch dicke Bretter.“ Es brauche Zeit, viel Zeit. Mit dem DWYL-Programm wolle man genau diese Prozesse beschleunigen, denn die notwendigen Kontakte seien im DWYL-Netzwerk bereits vorhanden. So gibt es etwa Verbindungen bis nach Riad (Saudi-Arabien), wo im April der „Rise up“-Summit stattfindet. Sigl fliegt mit drei Startups aus dem 2023er-Programm hin, um dort potentielle Investor:innen zu treffen.

Zusätzlich gibt es den Investmentfond „Co-Rocks“, der ausgewählte Gründer:innen aus dem DWYL-Programm, wie aktuell das Startup Lalamu, das aufwendige Lippensynchronisation in Videos mit einer KI nun einfach möglich macht, finanziell unterstützt. Beteiligt ist hier etwa ein Unternehmer aus Ägypten. „Investoren vertrauen uns, weil wir die Menschen hinter den Ideen schon ein Jahr lang begleitet haben. Ich denke, jede Idee kann einen Investor finden, man darf nur nicht zu schnell aufgeben.“

Aber nicht jede Idee brauche tatsächlich einen Investor, betont Sigl. Vor allem dann, wenn die Idee im regionalen Bereich angesiedelt sei und dort auch bleiben wolle. Sie selbst habe ihr Business eines regionalen Co-Working-Spaces ohne Geldgeber aufgebaut. Der große Vorteil: Man sei völlig unabhängig und könne schnell Entscheidungen treffen.

Das einjährige DWYL-Programm mit monatlichen Workshops startet am 10. April. Interessierte Startups oder Gründer:innen können ihre Einreichung noch bis zum 15. März abgeben, am 11. März findet noch ein Infoabend statt. Die Jahresmitgliedschaft beträgt 500 Euro.

Startups machen österreichweit jährlich nur 1 Prozent aller gegründeten Unternehmen aus, erwirtschaften gleichzeitig aber 29 Prozent des Wertschöpfungsbeitrags aller neu gegründeten Unternehmen.

  • Durchschnittsalter: 37,2 Jahre
  • Mit Gründungserfahrung: 40 %
  • Mit Hochschulabschluss: 78 %
  • Anteil Teamgründungen: 78 %
  • Durchschnittliche Größe des Gründungsteams: 2,5 Personen

(Quelle: salzburg24)

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