"Wissen, wo's herkommt"

Salzburgs Wirt:innen sollen durch Software öfter zu regionalen Lebensmitteln greifen

v.l.: Nicole Leitner (Obfrau der Salzburger Seminarbäuerinnen), LK-Präsident Rupert Quehenberger, Josef Mangelberger (Mattigthaler Käse), Martha Mangelberger (Mattigthaler Käse), Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) und die Seminarbäuerinnen Maria Schlager-Haslauer, Martina Höfelmaier, Katharina Lettner. 
Veröffentlicht: 25. September 2024 12:59 Uhr
Immer mehr Gäste würden mittlerweile im Gasthaus nachfragen, woher die verwendeten Lebensmittel kommen. Gerade in Hinblick auf eine möglicherweise verpflichtende Kennzeichnung gibt es nun eine Software, die regionale Produzent:innen, Gastro- und Tourismusbetriebe besser miteinander vernetzen und Wirt:innen so motivieren soll, verstärkt auf Regionalität zu setzen.

Woher kommt das Essen, das im Gasthaus auf meinem Teller landet? Diese Frage tauche mittlerweile immer häufiger auf, berichteten Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP), Landwirtschaftskammer-Präsident Rupert Quehenberger und Agrar-Marketing-Chef Günther Kronberger am Dienstag in einer Pressekonferenz. Zunehmend lauter werde indes der politische Ruf nach einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie, über die seit Jahren immer wieder diskutiert wird.

Sorge vor verpflichtender Herkunftskennzeichnung

Wirtesprecher Ernst Pühringer hatte sich in der Vergangenheit entschieden gegen diese Maßnahme ausgesprochen. Im S24-Interview vor einem Jahr warnte er vor einem „unglaublichen bürokratischen Aufwand“. Das Speisekarte-Schreiben drohe ein „Horror“ zu werden. Eine Mehrbelastung für heimische Wirte fürchtet auch Landesrat Schwaiger. „Ich muss zugeben, dass ich dieser verpflichtenden Herkunftskennzeichnung noch vor einigen Monaten skeptisch gegenüberstand“, sagte er gestern. Ein neues Warenwirtschaftsprogramm, das in Kooperation mit dem Salzburger Agrar Marketing entwickelt wurde und regionale Betriebe anbindet, soll den Dokumentationsaufwand verringern, den Zugang zu regionalen Anbieter:innen vereinfachen und Gastronominnen und Gastronomen ermutigen, verstärkt auf regionale Lebensmittel zu setzen – so das Ziel.

Produktliste und Bestellsystem für Wirt:innen

Das Basispaket der Software listet Produkte und beinhaltet ein Bestellsystem. Mit einem eigenen Zugang können die Produzent:innen selbst ihre Angebote erstellen sowie Preise und verfügbare Mengen aktualisieren. Gastronomiebetriebe können ihre Suche nach Lebensmitteln im engsten Umkreis, nach Regionen oder nach Zertifizierungen filtern sowie bestehende Lieferant:innen priorisieren. Die Basisversion ist für 600 mit dem Salzburger Herkunftszertifikat ausgezeichnete Betriebe gratis. Wer 24 Euro pro Monat bezahlt, kann zusätzliche Funktionen wie automatische Rechnungslegung, Dokumentation für die Buchhaltung, automatische Bestellliste laut hinterlegtem Rezept, Kalkulationen oder Anbindung an eine Großhandelssoftware nutzen.

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Für Wirtesprecher Pühringer sei diese Technologie nichts Neues, wie er am Dienstag betonte. In seinen Betrieben, dem "Hotel Gasthof Hölle“ in der Landeshauptstadt und dem „Hotel Gasthof Bräuwirt" in Bergheim (Flachgau), nutze er bereits ein solches System, um Bestellungen und Bestände zu verwalten. Mittlerweile verlangt das Gesetz in der Gemeinschaftsverpflegung eine lückenlose Dokumentation der Herkunft bestimmter Produkte – darunter Milch, Fleisch und Eier. Ein Warenwirtschaftssystem erleichtere diese Aufgaben, indem es nicht nur die Bestellungen zentralisiert, sondern auch die notwendigen Angaben zur Herkunft der Lebensmittel automatisch speichert. Diese Informationen sind dann auch bei Kontrollen schnell abrufbar.

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2.600 Produkte mit Salzburger Herkunftszertifikat

Das Salzburger Land Herkunftszertifikat vom Agrar Marketing gibt es seit fünf Jahren. Das runde Siegel soll eine Orientierung über die Herkunft von Lebensmitteln im Bundesland geben. Mittlerweile sind 2.600 Erzeugnisse von rund 350 Produktions-, 156 Gastrobetrieben und 87 Küchen in der Gemeinschaftsverpflegung zertifiziert.

(Quelle: salzburg24)

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