Veröffentlicht: 10. November 2025 09:46 UhrAktualisiert: 11.11.2025 11:17 Uhr
Eine wahre Odyssee hat der Baum für den Salzburger Christkindlmarkt hinter sich: Nach Verzögerungen bei der Ernte musste die Tanne aufgrund eines technischen Gebrechens beim Transport die Nacht in Puch verbringen. Nach einem neuen Versuch zum Transport konnte er am Dienstagvormittag etwas beschädigt zum Residenzplatz in der Stadt Salzburg gebracht werden.
Gegen 10.30 Uhr war es heute soweit – der Baum für den 51. Salzburger Christkindlmarkt ist am Residenzplatz in der Stadt Salzburg eingetroffen. "Der Baum ist da. Er wird jetzt wieder an den Kran gehängt und dann setzen wir ihn in den Schacht hinein", erzählt Christkindlmarkt-Organisator Wolfgang Haider im Gespräch mit SALZBURG24 am Dienstag. Im Anschluss soll er auf Schäden untersucht werden. "Wir werden ihn etwas sanieren müssen, denn der Anhänger hat doch bei ein paar Ästen starke Beschädigungen hinterlassen. Wir werden schauen, wie wir das hinbekommen."
Der Baum für den 51. Salzburger Christkindlmarkt ist am Dienstag mit Beschädigungen am Residenzplatz eingetroffen.
Christkindlmarkt-Organisator: "Habe ich noch nicht erlebt"
Ernte und Transport der Tanne stellten die Beteiligten heuer vor unerwartete Herausforderungen. "Ich mache das nun seit dem Jahr 2000 – so etwas habe ich noch nicht erlebt", resümierte Haider. Der 21 Meter hohe Baum aus St. Jakob am Thurn (Tennengau) wurde am gestrigen Montag geerntet. Noch am Nachmittag hätte der Baum am Residenzplatz aufgestellt werden sollen. Doch es kam alles anders. Der erste Schnitt erfolgte um 11 Uhr anstatt wie zuvor geplant um 9 Uhr.
Rund 20 Personen waren an Transport und Aufstellen des Christkindlmarktes beteiligt.
Panne: Baum über Nacht in Puch
Nach dem Verladen konnte der Baum am Montag erst um 16.45 Uhr auf seine zehn Kilometer lange Reise in die Salzburger Altstadt geschickt werden. Doch auch hier gab es Probleme: Eine technische Panne brachte das Fahrzeuggespann auf Höhe des Vollererhofs in Puch bei Hallein (Tennengau) zum Stehen. Ein Teil des Anhängers, auf dem der Baum liegt, war gebrochen. Das Gespann samt 21 Meter hohem Christbaum blieb also über Nacht in Puch.
Der Baum für den Salzburger Christkindlmarkt wurde in Puch auf einen Tieflader verladen.
Reibungsloser Transport am Dienstag
Am Dienstag wurde gegen 9 Uhr entschieden, wie es weitergeht. Heute verlief dann alles nach Plan: Der Baum wurde auf einen neuen Tieflader gehoben. Gegen 10 Uhr wurde er über die Alpenstraße und entgegen der Einbahn am Rudolfskai zum Residenzplatz gebracht, wo er gegen 10.30 Uhr eingetroffen ist "Es war alles super – aber das war es gestern auch. Dass der Anhänger ein Manko hat, war nicht vorhersehbar", so Haider weiter. Zwei Kräne, einer in Puch und einer am Christkindlmarkt, kamen heute zum Einsatz. Insgesamt 20 Personen, von Berufsfeuerwehr über Gartenamt der Stadt Salzburg bis hin zum Transportunternehmen, waren beteiligt.
Ob durch den Transport Folgekosten für den Christkindlmarkt entstehen, sei derzeit noch nicht bekannt.
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Vom schmächtigen Bäumchen zum Salzburger Christbaum
Gespendet wurde der Baum von Manfred und Evelyne Bauer. Zwei schmächtige Bäumchen seien, als sie im Jahr 1998 ihr Haus in St. Jakob am Thurn gekauft hätten, bereits im Garten gestanden, schilderte Manfred Bauer am Montag im Gespräch mit S24. Einen davon hätten sie direkt umgeschnitten. Der andere wurde über die Jahre hinweg gehegt und gepflegt, um vielleicht einmal als Christbaum im Haus der Bauers zu stehen. Nun - 27 Jahre später - ist die Tanne an die 40 Meter hoch. "Der Baum ist zu groß und fühlt sich in unserem Garten nicht mehr wohl. Wir wollten nicht zuschauen, wie er zugrunde geht", erklärt er. In einem Mail mit dem Betreff "Christbaum gegen Selbstabholung" haben sich die Bauers daher an die Behörden gewandt. Dass ihre Tanne nun hell erleuchtet auf dem Salzburger Christkindlmarkt stehen soll, erfüllt das Ehepaar mit großer Freude.
Die Arbeiten zur Christbaumernte in St. Jakob am Thurn. Im Bild: Ein Hinweisschild wurde auf dem Baum angebracht, damit er sicher in die Landeshauptstadt transportiert werden kann.
Die Arbeiten zur Christbaumernte in St. Jakob am Thurn.
Woher kamen die letzten Christbäume?
2025: Puch/St. Jakob am Thurn
2024: Ebenau
2023: Salzburg, Nonntal
2022: Salzburg, Schallmoos
2021: Seeham
2020: Hintersee
2019: Gaißau
2018: Oberndorf
2017: Lamprechtshausen-Arnsdorf
2016: Mariapfarr
2015: Hallein
2014: Wagrain
2013: Großgmain
2012: St. Koloman
2011: Adnet
2010: Neukirchen am Großvenediger
2009: Radstadt
2008: Anthering
2007: Plainfeld
2000 bis 2006: Ebenau
1999 Salzburg (Kapitelplatz)
Der ideale Christbaum kommt nicht aus dem Wald
Der ideale Baum für den Salzburger Christkindlmarkt ist über 20 Meter hoch und steht nicht im Wald, sondern frei – etwa in einem Garten oder in Alleinlage, wo er gleichmäßig wachsen kann. Der ausgewählte Baum wird dann nicht gefällt, erklärt Christkindlmarkt-Obmann Haider: "Er wird gepflückt, indem man ihn mit einem Kran an der Spitze unter Zug setzt, abschneidet und vorsichtig auf einen Anhänger legt." Nach dem Schneiden und Aufstellen misst der Christbaum rund 20 Meter. Danach erhält der Baum traditionellen Holzschmuck und 700 energiesparende LED-Lichter. Richtig erstrahlen wird der neue Christbaum allerdings erst am Abend des 20. November, dem Eröffnungstag des 51. Salzburger Christkindlmarktes. Das Einschalten der Beleuchtung, die sogenannte Illuminierung, erfolgt dann im Rahmen der offiziellen Eröffnung.
51. Salzburger Christkindlmarkt ab 20. November
Die Aufbauarbeiten für den 51. Salzburger Christkindlmarkt sind am vergangenen Freitag angelaufen. Bis einschließlich 1. Jänner sind die fast 100 Standln täglich für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Die Eröffnung des Eislaufplatzes am Mozartplatz erfolgt bereits diese Woche am Mittwoch.