Stadt

E-Bikes als neue Gefahr im Straßenverkehr

Veröffentlicht: 10. Juni 2016 14:26 Uhr
E-Bikes werden immer mehr zum Trend: Rund 300.000 Elektrofahrräder sind Schätzungen zufolge auf Österreichs Straßen unterwegs. 2016 werden so viele elektrounterstützte Zweiräder verkauft wie noch nie, ist sich der Handel sicher. So praktisch E-Bikes auch sind, so viele Gefahren und Risiken bringen sie auch mit sich.

Elektrofahrräder befinden sich weiter auf der Überholspur. Mit einem Absatzanteil der Hersteller an den Handel von knapp 20 Prozent machten sie im Jahr 2015 das stärkste Segment nach den Mountainbikes aus, so der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportartikelausrüster Österreichs (VSSÖ). Auch immer mehr Salzburger sind mit elektromotorunterstützten Rädern unterwegs.

Der Gesetzgeber spricht dann von einem E-Bike, wenn der Elektromotor über eine maximale Leistung von 600 Watt verfügt und dieser bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h abriegelt – wer schneller treten will, kann dies aber natürlich tun. Fahrräder, die beide Werte überschreiten, gelten als Motorfahrräder, informiert Friedrich Schmidhuber, Leiter der Landesverkehrsabteilung, am Freitag bei einem Expertenforum zum Thema "Achtung! E-Bike" im ARBÖ-Fahrsicherheitszentrum (FSZ) Straßwalchen (Flachgau). Diese müssen zugelassen werden, es besteht Helmpflicht bzw. ein Fahrverbot auf Radwegen. Und auch die Promillegrenze sinkt von 0,8 für Radfahrer auf 0,5.

Im Bild v. li.: Thomas Steiniger (Top in Form), Friedrich Schmidhuber (Landesverkehrsabteilung), Sabine Kornberger-Scheuch (Rotes Kreuz Salzburg), Günther Frühwirth (Leiter Fahrsicherheitszentrum Straßwalchen)/ARBÖ/Chris Hofer Salzburg24
Im Bild v. li.: Thomas Steiniger (Top in Form), Friedrich Schmidhuber (Landesverkehrsabteilung), Sabine Kornberger-Scheuch (Rotes Kreuz Salzburg), Günther Frühwirth (Leiter Fahrsicherheitszentrum Straßwalchen)/ARBÖ/Chris Hofer

Beratung und Probefahrt das A und O beim Kauf

E-Bikes sind aktuell im Fachhandel ab etwa 2.500 Euro zu haben, nach oben hin ist die Preisspanne nahezu offen. Dem Klischee, E-Bikes seien bloß etwas für ältere Generation, widerspricht Thomas Steininger vom E-Bike-Verkauf und-Verleih Top in Form in Köstendorf (Flachgau). Gerade Berufstätige, die den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurücklegen, würden immer öfter auf die Motorunterstützung zurückgreifen.

Der Kauf eines E-Bikes sollte mit einer individuellen Beratung verbunden sein, auch eine längere Probefahrt ist ratsam. Von günstigen Angeboten rät Steininger eher ab. "Wenn man rund 3.000 Euro investiert, sollte dies gut überlegt sein. Das Fahrrad muss auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden", weiß der E-Bike-Experte. Ist das Rad nicht individuell angepasst bzw. wurde der Fahrer nicht ausführlich über sein Gerät informiert, kann dies rasch zur Gefahr im Straßenverkehr werden. Denn das Fahren mit einem E-Bike verhält sich anders als mit einem Fahrrad ohne elektrischen Antrieb. Unterschiede bei Bremsen, Einstiegsrahmen, Schaltgetriebe oder Bereifung gehören geklärt, bevor es an die erste Ausfahrt geht. Besonders zu beachten ist auch das höhere Eigengewicht und der längere Bremsweg. Bei einem normalen Fahrrad, das mit 15 km/h unterwegs ist, beträgt dieser etwa zehn Meter. Bei einem E-Bike mit Tempo 25 ist er fast doppelt so lang.

E-Bikes: Besondere Gefahr im Straßenverkehr

Generell gelten Radfahrer als besonders gefährdete Gruppe im Straßenverkehr. Wie Friedrich Schmidhuber darlegt, gibt es in der Stadt Salzburg jährlich an die 3.000 Verkehrsunfälle mit Verletzen, an 650 davon sind Radfahrer beteiligt. In den vergangenen Jahren stieg auch der Anteil von E-Bikern stark an. In Hallein (Tennengau) war im Februar 2016 bei einem E-Bike-Unfall bereits ein Todesopfer zu beklagen. Unfallursachen sind nicht zuletzt zu hohe Geschwindigkeiten. E-Biker werden zudem oft von anderen Verkehrsteilnehmern - insbesondere was das Tempo betrifft - unterschätzt bzw. zu spät als solche erkannt. Bei neueren Modellen ist der Akku nicht immer auf den ersten Blick zu sehen, weiß etwa Günther Frühwirth vom FSZ. Aber auch die mangelnde Fahrzeugbeherrschung wird vielen E-Bikern zum Verhängnis.

Fahrsicherheitstraining für E-Biker

Aber: Übung macht den Meister! Ein Gefühl für das richtige Fahrverhalten sowie Verhalten in Gefahren Situationen ist unumgänglich. Das Fahrsicherheitszentrum in Straßwalchen bietet in der kommenden Woche, von Montag bis Freitag jeweils von 15 bis 18 Uhr, kostenlose E-Bike-Trainings an. Um Voranmeldung unter 050-123-2560 wird gebeten.

(Quelle: salzburg24)

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