Der damalige Geschäftsführer, der seine Unschuld beteuert, stand am Montag wegen betrügerischer Krida, schweren Betruges, Untreue und grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen vor Gericht. Der strafrechtlich relevante Gesamtschaden beträgt rund 300.000 Euro. Der Strafprozess wurde vertagt.
Geld privat verwendet
Laut Anklage wurden ungerechtfertigt Gelder auf ein Konto des Onkels des Beschuldigten überwiesen. Zudem soll der damalige Geschäftsführer rund 30.000 Euro für private Zwecke entwendet und einen Professionisten durch Vortäuschung von Zahlungsunfähigkeit um rund 100.000 Euro geschädigt haben. Weiters habe der Angeklagte Dienstgeberbeiträge der Sozialversicherung vorenthalten, hieß es.
Der Schöffensenat befragte in der fortgesetzten Verhandlung am Montag einen Zeugen, der noch 1,2 Millionen Euro in die Firma investierte und diese auch kaufen wollte. Der Investor konnte die Frage nicht beantworten, warum im August 2007 dem Onkel des Angeklagten rund 99.000 Euro überwiesen wurden. Es sei ihm nicht möglich gewesen, Vermögensabflüsse über Verrechnungskonten zu sehen, sagte der Zeuge. Im Jänner 2008 habe er nur Tabellen gesehen, mit einem Loch in der Eigenkapitalsituation von 600.000 Euro.
Ex-Geschäftsführer wies Vorwürfe zurück
Der Ex-Geschäftsführer wies die Vorwürfe zurück, wonach er seine Befugnisse wissentlich missbraucht hätte. "Meinem Mandanten kann kein strafrechtliches Verhalten vorgeworfen werden", erklärte Verteidiger Leopold Hirsch. "Er war bis zuletzt sehr bemüht, die 66 Arbeitsplätze zu retten", betonte der Rechtsanwalt. Der Konkurs sei eine Folge der Wirtschaftskrise gewesen, welche die Autoindustrie kurzfristig besonders getroffen habe. Der Prozess wurde zur Einvernahme von Zeugen, darunter der Onkel des Angeklagten, auf unbestimmte Zeit vertagt. (APA)
(Quelle: salzburg24)