Das Bundesheer hat am Montagvormittag wie angekündigt den Assistenzeinsatz bei der Betreuung gestrandeter Flüchtlinge im Bereich des Salzburger Hauptbahnhofes begonnen. Je neun Mann unterstützten das Rote Kreuz bzw. die Caritas beim Einsatz, wie bei einem Lokalaugenschein der APA zu sehen war. Am Nachmittag soll auch die Feldküche eingerichtet und Essen zubereitet werden.
Katharina Köhn
Bereits am Samstag hatte Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden den Assistenzeinsatz des Heeres gefordert, denn die Hilfskräfte seien nach mehr als einer Woche im Einsatz am Ende ihrer Kräfte. Allein an jenem Tag wurden laut Polizei über Salzburg etwas mehr als 8.000 Flüchtlinge in Zügen nach Deutschland gebracht. Am Sonntag einigten sich dann Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Salzburger Militärkommandant Heinz Hufler auf den Unterstützungseinsatz.
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Salzburg: Maximal 1.500 Betten zur Verfügung
Unklar war für die Hilfskräfte in Salzburg am Montagvormittag die weitere Entwicklung. Zurzeit stehen in der Mozartstadt maximal rund 1.500 Betten für die kurzfristige Betreuung von Flüchtlingen zur Verfügung: höchstens 1.000 im Bereich des Bahnhofes - vor allem in der Parkgarage - selbst, ab Montagnachmittag weitere 400 in einer aufgelassenen Fabrikshalle im Stadtteil Kasern, und etwa 100 in der Islamischen Föderation.
1.000 Flüchtlinge über Weiterfahrt Richtung Deutschland informiert
Inzwischen dürften die rund 1.000 Flüchtlinge, die sich seit Sonntag am Bahnhof befinden, informiert worden sein, dass die Fernzüge Richtung Deutschland wieder fahren. Dennoch kam es zu keinem Ansturm. "Die Polizei und die Dolmetscher leisten hervorragende Arbeit", streute ein Sprecher von Landesrat Josef Schwaiger Rosen. Man bemühe sich, den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie hier in Sicherheit seien.
Haslauer forderte am Montag, dass Österreich bei der Frage der Grenzkontrollen "abgestimmt mit Deutschland" vorgehen solle. Außerdem sei ein offizieller Assistenzeinsatz des Bundesheeres "überfällig", sagte der Landeshauptmann.