In der besagten Chatgruppe hatten sich die US-Regierungsvertreter Mitte März über geplante Angriffe auf die Houthi ausgetauscht, die darauf abzielen, die Attacken der Islamisten auf Handelsschiffe im Roten Meer zu beenden. In diesem Zusammenhang äußerten sie sich auch abfällig über die europäischen Verbündeten der USA. Ein Nutzer, der sich als Vance identifizierte, bekundete seinen Widerwillen, die Houthi anzugreifen, da dies aus seiner Sicht vor allem "den Europäern" nutze. Hegseth beschimpfte die Europäer als "erbärmlich" und bezeichnete sie als "Schmarotzer".
Nach der Sicherheitspanne veröffentlichte "The Atlantic" den Chatverlauf über Angriffspläne auf die Houthi-Miliz im Jemen in voller Länge. In Screenshots des Chats sind zahlreiche Details über die genauen Angriffszeiten und die dabei eingesetzten Flugzeuge enthalten.
Goldberg für "Sound of Music"-Jubiläum in Salzburg
Der Signal-Skandal bekam inzwischen sogar eine Österreich-Dimension, wie die Salzburger Nachrichten am Mittwoch berichteten. "Atlantic"-Chefredakteur Jeffrey Goldberg weilte demnach gerade in Salzburg als auf seinem Handy plötzlich die Einladung zur Chat-Gruppe auftauchte. "Ganz zufällig war ich in Salzburg, Österreich. Sechzigstes Jubiläum von "Sound of Music" ist alles, was ich dazu sage", schilderte er die Situation am Dienstag im "Bulwark Podcast". Die Chat-Einladung an sich habe er nicht als völlig abwegig empfunden, sagte Goldberg in Bezug auf Waltz. "Er ist der nationale Sicherheitsberater, ich bin der Chefredakteur eines Magazins, das über nationale Sicherheit schreibt."
Musk an interner Untersuchung beteiligt
Elon Musk wird laut Weißem Haus nun in die interne Untersuchung zur Geheimchat-Affäre eingebunden. Bei der Klärung der Frage, wie die Telefonnummer des Journalisten im Gruppenchat der US-Regierung landen konnte, habe der Tech-Milliardär "angeboten, seine technischen Experten darauf anzusetzen", hieß es am Mittwoch in Washington. Die Untersuchung werde zudem vom Nationalen Sicherheitsrat sowie dem Büro des Rechtsberaters im Weißen Haus geführt.
Ziel sei es "sicherzustellen, dass sich so etwas nicht wiederholt", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Der Nationale Sicherheitsberater Michael Waltz - nach eigenen Angaben Initiator des Gruppenchats - hatte zuvor bereits beim Sender Fox News erklärt, mit Musk über den Vorfall gesprochen zu haben. Wie die Nummer von "Atlantic"-Chefredakteur Jeffrey Goldberg in sein Handy – und damit in den Gruppenchat – gelangt sei, wisse er jedoch nicht. Möglicherweise sei ein Kontakt in seinem Adressbuch falsch hinterlegt gewesen, so Waltz.
Er kenne "The Atlantic"-Chefredakteur Goldberg nicht persönlich, sagte er. Dies widersprach Aussagen von Goldberg, der am Dienstag am Dienstag im "Bulwark Podcast" erklärt hatte, Waltz "vor ein paar Jahren vielleicht zwei Mal" getroffen zu haben. Der Sicherheitsberater spielte die Tragweite zudem herunter und schrieb auf der Plattform X über die neue Enthüllung: "Keine Standorte. Keine Quellen und Methoden. Keine Kriegspläne." Außerdem seien ausländische Partner bereits im Voraus über die bevorstehenden Angriffe informiert worden.
(Quelle: salzburg24)