In seinen 25 Jahren als Müllbuster hat Jürgen Berner schon so einiges gesehen. Selbst wenn er oder jemand aus seiner Truppe Waffen findet, bringt ihn das nicht mehr aus dem Konzept. Vor zehn Jahren tauchte ein AK-47 Sturmgewehr, die sogenannte Kalaschnikow, in der Itzlinger Au auf, wie auch Antenne Salzburg berichtete. Was man in so einem Fall macht? „Das erste ist immer, die Polizei anzurufen“, erzählt Berner im Gespräch mit SALZBURG24. Wobei, nicht immer.
Müllbusters: Mit dem Revolver zur Polizei
Im Vorjahr fand einer aus seiner Truppe auf der Salzachböschung auf Höhe der Karolinenbrücke einen Revolver. Berner schnappte die Waffe, lief zur Polizeiinspektion Rathaus und gab sie persönlich ab. Das habe für ein wenig Aufregung gesorgt. Er habe aber schnell klarmachen können, dass der Revolver nicht seiner sei, sagt Berner. Insgesamt zwei Revolver tauchten zusätzlich zur AK47 bei den Müllsammelaktionen in Berners Zeit bisher auf.
Bei den Waffen ist es nicht vorbei mit den skurrilen Funden. Tresore sind mittlerweile Alltagsgeschäft. Um die 50 waren in seiner Laufbahn als Müllbuster schon dabei, schätzt Berner. Auf Geld, Gold und Schmuck stoßen sie dabei nicht: Wenn er und seine Truppe die Tresore finden, sind die in der Regel geknackt und ausgeräumt. Was ist sonst noch dabei? Eine Industriewaschmaschine mit geknacktem Münzautomaten, ein auf der Straße abgestellter Ofen, eine Couchecke mitten im Wald samt Fernseher. „Für mich ist das Alltägliches“, sagt Müllbuster-Koordinator Berner.
Salzburg24
Weniger illegale Deponien, mehr „Kleingfrast“
Trotz aller schrägen Fundstücke auf den Straßen und in den Wäldern der Stadt Salzburg: Die richtig großen Ablagerungen, bei denen jemand Sperrmüll wie Kästen, Bänke und Co irgendwo ablädt, sind weniger geworden. Heuer hätte man noch keine solche illegale Deponie gefunden, sagt Berner. Aber: „Das Kleingfrast nimmt zu.“
Was Berner ärgert, ist, wenn Leute am Salzachufer picknicken oder trinken, und dann der Müll das Gras der Böschung säumt. Das sei vor allem jetzt, an den ersten warmen Frühlingstagen, der Fall gewesen, meint er gegenüber S24. „Die Leute müssen sowieso die Böschung hochgehen, und da sind überall Mistkübel.“
Was machen die Müllbusters?
300 Müllbusters sind seit Montag und noch bis Freitag in der Stadt Salzburg unterwegs und machen Salzburg frühlingsfit. Sie sammeln nicht nur Müll ein: Es wird auch gekehrt und geputzt, um die Salzachböschungen, die Stadtberge, Grünflächen und Straßen wieder sauber zu kriegen. Dass sie mehr können als Saubermachen bewiesen die Müllbusters mit ihrem Musikvideo „Wir kehrn zam“.
(Quelle: salzburg24)