Bei der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg am 10. März 2024 wird auch die Liste SALZ des Kulturmanagers Christoph Ferch erneut antreten. "Ich habe heute die notwendigen Unterschriften eingereicht", sagte Ferch am Freitag zur APA. Sollte er - etwa wegen Dubletten - die erforderlichen Unterstützungserklärungen von 100 Wahlberechtigten nicht erreichen, gebe es einen "Plan B". "Die SPÖ hat zugesagt, alternativ die Unterschriften von drei Gemeinderatsmitgliedern zu stellen."
Liste SALZ: Christoph Ferch als Altstadtschützer
Ferch hält seit 2014 mit seiner bürgerlichen Liste "Bürger für Salzburg" (SALZ) einen Sitz im Salzburger Gemeinderat, 2019 gelang der Wiedereinzug knapp. Der 65-Jährige war durch seinen Widerstand gegen ein umstrittenes Bauprojekt vor seiner Haustüre bekannt geworden und machte sich - auch dank Unterstützung der "Kronen Zeitung" - als Altstadtschützer einen Namen. Im Gegensatz zum zweiten Einzelkämpfer im Salzburger Stadtparlament, KPÖ-Gemeinderat Kay-Michael Dankl, fiel Ferch in der vergangenen Funktionsperiode öffentlich aber kaum auf. Erst seine Ablehnung gegen ein geplantes Hochhaus am Rande der Altstadtschutzzone brachte ihn vor wenigen Wochen wieder in die Medien.
Ferch will wieder "Zünglein an der Waage" sein
"Mein großer Wunsch wäre es, dass die Blöcke nach der kommenden Wahl so ausgeglichen sind, dass meine Stimme wie in der aktuellen Funktionsperiode das Zünglein an der Waage ist", betonte Ferch. ÖVP, FPÖ und SALZ kamen im Gemeinderat lange auf 20 der 40 Stimmen - bei Gleichstand zählte die Stimme von ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner doppelt. Ferch wurde damit mehrfach Mehrheitsbeschaffer für schwarz-blaue Politik, was ihn aber nicht darin hinderte, immer wieder auch mit den anderen Parteien zu stimmen - etwa gegen einen ÖVP-Vorschlag zur Neuaufstellung des Räumlichen Entwicklungskonzepts (REK).
Seine Ziele für die Wahl sieht er im "Welterbe-Schutz, im Bewahren der Schönheit von Salzburg und im Schutz vor Spekulation". Dazu komme das Thema Kontrolle. Die kleinste Fraktion im Salzburger Gemeinderat - und das ist die SALZ - stellt traditionell den Vorsitz im Kontrollausschuss. Zugleich fordert Ferch eine Trennung von Stadtplanung und Baubehörde sowie die Funktionstrennung von Baubehörde und Welterbe-Beauftragten. Auch ein von ihm ins Parteienübereinkommen 2019 bis 2024 hineinreklamierter Punkt, wonach für größere Bauvorhaben oder an sensiblen Standorten ein zweistufiges Architekturverfahren vorgesehen sein sollte, sei in der Praxis kaum umgesetzt worden. "Es gibt Optimierungsbedarf, meine Mission ist darum noch nicht erledigt", sagt er über sein Wiederantreten.
(Quelle: apa)