Der Wahlkampf um den Bürgermeistersessel in der Stadt Salzburg geht mit den kommenden sieben Wochen in die Intensivphase. Vizebürgermeister Bernhard Auinger von der SPÖ stellt den Führungsanspruch. Dabei sind seine Chancen auch äußerst aussichtsreich, hatte er bei der Stichwahl im Jahr 2019 nur 296 Stimmen weniger als der amtierende Bürgermeister Harald Preuner von der ÖVP. Diesmal dürfte er sich gegen Florian Kreibich, der Neue von der ÖVP, oder Kay-Michael Dankl von der KPÖ Plus durchsetzen müssen.
Wohnen als eigenes Zukunftsressort
Gelingen soll das mit altbekannten Themen. Dabei stellt die Stadt-SPÖ „leistbares Wohnen“ an die erste Stelle. Auinger verspricht – sollte er Bürgermeister werden –werde er als Erstes das Thema Wohnen in eine Hand legen. „Aktuell geht das über drei Ressorts. Es ist daher nicht verwunderlich, dass hier nichts weitergeht“, ist sich der gebürtige Stadt-Salzburger sicher. Es brauche eine Wohnbauoffensive im Mietwohnbau, bei der die Stadt selbst Grundstücke kauft und entwickelt. Ebenso brauche es beim Thema REK (Räumliches Entwicklungskonzept) einen Neustart unter Einbindung aller Parteien.
Auinger zum S-Link: "Mein Nein bleibt ein Nein"
„58 Prozent gegen den S-Link, 100 Prozent für leistbare Wohnungen“, lautet etwa ein Plakatwerbespruch, der vom Wohnen direkt zum zweiten Thema Verkehr führt. Und dabei bleibt der Noch-49-Jährige klar in seiner Ansage: „Das Nein zum S-Link bleibt ein Nein, auch bei einem Ja der Umlandgemeinden“. Man müsse den Verkehr dort ausbauen, wo es die Stadtbevölkerung brauche und nach günstigeren Alternativen suchen. Als Beispiele nannte er etwa der 10-Minuten-Takt beim Obus, die Stärkung von Mikro-Öffis, Express-Busse und den Ausbau der Radwege. Der S-Link sei ein Millionengrab und brächte den Menschen in der Stadt auf lange Sicht keine Vorteile, bekräftigt Auinger seinen Standpunkt.
Die Stadt Salzburg lebendig erhalten ist ein weiteres Vorhaben des Bürgermeisterkandidaten. So soll es mit ihm wieder Open-Air-Konzerte am Residenzplatz geben, verspricht er. „Die Konzertveranstalter geben sich in meinem Büro schon die Klinke in die Hand.“ Aber auch Freizeiteinrichtungen sollen modernisiert oder teils neu errichtet werden – etwa die in die Jahre gekommene Eisarena, die eine neue Trainings-Eishalle statt der überdachten Freilauffläche bekommen soll. Für den Vereinssport und Schwimmkurse will Auinger ein weiteres Hallenbad, das beim Lepi seinen Standort finden könnte.
Soziales ist und bleibt SPÖ-Schwerpunkt
Schwerpunkt ist und bleibt bei der SPÖ auch das Thema Soziales, das Sozialstadträtin Andrea Brandner präsentierte. So will sie in Zukunft etwa die Bewohnerservicestellen in jeden Stadtteil ausrollen, neue Konzepte im Pflegebereich entwickeln und auch die Standorte für kostenfreie Menstruationsprodukte ausweiten, „damit der kostenlose Zugang für alle Frauen und Mädchen noch niederschwelliger möglich sein“, so Brandner.
SPÖ setzt auf persönliche Gespräche mit Salzburger:innen
250.000 Euro lässt sich die Stadt-SPÖ den gesamten Wahlkampf inklusive Stichwahl kosten. Auf Give-aways wie Feuerzeuge, Kugelschreiber oder Stofftasche verzichte man diesmal komplett. „Dafür gibt es aus Türöffner für die persönlichen Gespräche einen Traubenzucker“, so Wahlkampfleiter Vincent Pultar. Man sei schon seit Wochen unterwegs und versuche, die Menschen von den Ideen der SPÖ zu überzeugen. Und auch in der Intensivphase des Wahlkampfes wolle man verstärkt auf Verteilaktionen und das persönliche Gespräch mit den Salzburgerinnen und Salzburgern suchen. „Hausbesuche sind etwas, das wir gut können. Sie sind die Stärke der Sozialdemokratie“, sagt Pultar.
Ob die Ideen die Salzburger:innen überzeugen und Bernhard Auinger im Alter von 50 Jahren zum Bürgermeister der Stadt Salzburg gewählt wird, wird spätestens die Stichwahl am 24. März zeigen. Klar ist jedenfalls, Auinger will auf jeden Fall die Gegner des S-Link abholen. Und bei der Bürgerbefragung am 26. November waren das immerhin 58,3 Prozent. Der offizielle Wahlkampf-Auftakt der Stadt-SPÖ findet heute um 19 Uhr in der Tribüne Lehen statt.
Bernhard Auinger wurde 2005 in den Gemeinderat der Stadt Salzburg gewählt und übernahm 2013 als Klubvorsitzender den Gemeinderatsklub der SPÖ. Als Nachfolger von Langzeit-Bürgermeister Heinz Schaden trat er als Kandidat 2017 zur Bürgermeister-Direktwahl an und unterlag dort dem bisherigen ÖVP-Vizebürgermeister Harald Preuner. Seit der Bürgermeisterwahl 2019 ist Bernhard Auinger als Bürgermeister-Stellvertreter ressortzuständig für die Bereiche Kultur, Bildung, Wissen und Sport sowie die Städtischen Betriebe (Ausnahme Stadtgärten). Seit 2021 ist Auinger zudem Bezirksvorsitzender der SPÖ Stadt Salzburg.
(Quelle: salzburg24)