Tragische Todesfälle

Salzburger Spediteur will tödliche Lkw-Unfälle mit selbst gebautem Warnlicht verhindern

Mit einem selbst eingebauten Warnlicht will der Transportunternehmer Josef Rachbauer für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen.
Veröffentlicht: 22. September 2025 11:24 Uhr
Die jüngsten tödlichen Lkw-Unfälle in Salzburg haben die Diskussion um die Sicherheit von Radfahrer:innen und Fußgänger:innen einmal mehr entfacht. An der Eder-Kreuzung in Parsch wurde umgehend ein Rechtsabbiegeverbot für Lkw verhängt, der Radweg soll bald baulich abgetrennt werden. Indes setzt ein Transportunternehmer auf ein selbst entwickeltes Warnsystem, um andere Verkehrsteilnehmer:innen zu warnen.

Zu zwei tödlichen Unfällen mit Lkw-Beteiligung kam es binnen einer Woche in der Stadt Salzburg. Dabei kamen eine 23-jährige Radfahrerin und eine 85-jährige Fußgängerin ums Leben. Die Radfahrerin wurde an der Eder-Kreuzung in Parsch, die Fußgängerin auf einem Schutzweg in Itzling von einem Lkw erfasst. Die Vorfälle entfachen einmal mehr die Diskussion um den Schwerverkehr im Stadtgebiet und die Sicherheit von Fußgänger:innen und Radfahrer:innen.

Eder-Kreuzung nach Unfall im Fokus der Verkehrsplanung

Besonders die Eder-Kreuzung in Parsch steht im Fokus der Verkehrsplaner. Alexander Reich, Sprecher von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, teilte vergangene Woche auf SALZBURG24-Anfrage mit, dass bereits vor den Unfällen das Mobilitätslabor „Zukunftswege“ beauftragt wurde, die Fahrzeug- und Fußgängerbewegungen vor Ort zu analysieren und das Konfliktpotenzial zu ermitteln. 

Unmittelbar nach dem Crash wurde ein Rechtsabbiegeverbot für Lkw als Übergangslösung eingeführt – langfristig sei ein baulich getrennter Radweg geplant. 

Etliche Assistenzsysteme warnen Lkw-Lenker 

Eine bauliche Trennung sei generell die sicherste Lösung für Radfahrer:innen, E-Scooter-Lenker:innen und Co, wie Transportunternehmer und Lkw-Fahrer Josef Rachbauer im S24-Gespräch am Montag betont. Unfälle wie dieser würden in der Branche durchwegs Betroffenheit auslösen. „Schwerfahrzeuge haben zwar etliche Assistenzsysteme, um die Lenker visuell oder akustisch zu warnen – für Radfahrer ist es aber oft kaum vorherzusehen, welchen Weg ein Lkw einschlägt.“

Aus Eigeninitiative hat Rachbauer deshalb an einigen seiner Fahrzeuge vorne seitlich ein rotes Blitzlicht installiert, das nach hinten ausgerichtet ist und sich mit dem Einsatz des Blinkers aktiviert. 

Selbst gebautes Lichtsystem soll Radfahrer:innen warnen

„Wenn ich als Radfahrer neben einem Lkw fahre und dieser nach rechts blinkt, merke ich das erst, wenn ich auf Höhe des Blinkers, und damit im toten Winkel bin“, erklärt der Lastwagenfahrer. Durch Zufall sei ihm die Idee des selbstgebauten Warnsystems gekommen: „Wir hatten so eine rote Blinkerleiste übrig, dann hab ich mir gedacht, das verbauen wir einfach. Und das gar nicht so ungeschickt finde ich.“ 

Anzeige für den Anbieter Kavedo über den Consent-Anbieter verweigert

Nicht zuletzt die Schnelllebigkeit des Verkehrs sorge nämlich tagtäglich für gefährliche Situationen auf den Straßen. „Auch mit vier Seitenspiegeln habe ich aus der Höhe eines Lastwagens nicht alles im Blick. Der tote Winkel ist ein großes Thema“, schildert der Transportunternehmer. Vor allem dauere es mitunter nur wenige Sekunden, bis sich ein zuvor nicht sichtbarer Verkehrsteilnehmer plötzlich im toten Winkel befindet. 

Lkw-Fahrer für mehr gesetzliche Vorgaben

„Idealerweise hätten alle Rad- und E-Scooter-Fahrer auffällige, reflektierende Helme und Warnwesten an. Damit ich als Fahrer einschätzen kann, ob und wie viele Personen in meiner unmittelbaren Nähe unterwegs sind.“ Es brauche aber definitiv beidseitig mehr gesetzliche Vorgaben, um den Straßenverkehr sicherer zu gestalten, so Rachbauer.

Bislang kein Zeitplan für Umbau an Eder-Kreuzung

Um die Gefahrenstelle an der Eder-Kreuzung schnellstmöglich zumindest teilweise zu entschärfen, sei neben dem Rechtsabbiegeverbot für Lkw geplant, den dortigen Radweg durch rote Bodenmarkierungen hervorheben, teilte Vizebürgermeister Florian Kreibich (ÖVP) bereits auf S24-Anfrage mit. Ein Zeitplan für die bauliche Trennung des Radweges könne noch nicht in Aussicht gestellt werden. „Die Arbeiten müssten erst ausgeschrieben werden und im Winter wäre eine Umsetzung nicht möglich“, erklärt auch das Büro von Landesrat Schnöll.  Für eine Verlängerung des Weges bräuchte es jedenfalls mehr Platz. Gespräche über Abtretungen zwischen Stadt, Land und den Grundeigentümern seien bereits aufgenommen worden. 

(Quelle: salzburg24)

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