Fäden der Tradition

Salzburger Marionetten tanzen seit 111 Jahren

Veröffentlicht: 20. Februar 2024 14:42 Uhr
Die erste Aufführung des Salzburger Marionettentheaters ist 111 Jahre her. Trotz der schnelllebigen, digitalen Welt lassen sich Menschen immer noch von den Puppen auf der Bühne begeistern. Was die professionellen Puppenspieler:innen für das Zahlenjubiläum geplant haben, lest ihr hier.
Moni Gaudreau

Knapp 111 Jahre ist es her – genau gesagt vor 40.508 Tagen, also am 27. Februar 1913 – als die das Salzburger Marionettentheater mit Mozarts Singspiel „Bastien und Bastienne“ seinen ersten öffentlichen Auftritt feierte. Der Bildhauer Anton Aicher träumte von einem Puppentheater. Gemeinsam mit Studierenden schnitzte er Puppen und gründete das Marionettentheater. Nach dem ersten Erfolg folgten weitere kleine Opern – und bis heute sehen die Menschen gerne den Puppen beim Tanzen zu.

Menschen aller Generationen begeistert 

„Fantasie ist immer noch gefragt – sie ist eine Notwendigkeit in unserer schnelllebigen, digitalen Welt“, ist Philippe Brunner, Künstlerischer Direktor des Salzburger Marionettentheaters, überzeugt. Die Marionetten würden über alle Generationen hinweg ihr Publikum faszinieren. Das geschehe bereits während der Entstehung der Puppen, weil verschiedene Handwerkskünste verknüpft werden. Sobald die Marionetten an ihren Fäden die Bühne betreten, tauche das Publikum in eine Welt voller Illusion ein, so der Künstlerische Leiter in einer Aussendung.

Zwölf Spieler:innen lassen professionell die Puppen tanzen

Rund 150 Vorstellungen werden im Haus in der Schwarzstraße gespielt. Zusätzlich zeigt die Crew des Marionettentheaters auch Stücke an Schulen im ganzen Bundesland und auf internationalen Gastspielreisen, schreibt Susanne Tiefenbacher, Geschäftsführerin des Salzburger Marionettentheaters, in einer Aussendung. Dafür werden zwölf professionelle Puppenspieler:innen im Marionettentheater beschäftigt.

Marionettentheater als UNESCO-Kulturerbe ausgezeichnet

Anton Aicher gestaltete vor 111 Jahren seine ersten Figuren. Um sie so menschenähnlich wie möglich zu bewegen, entwickelte er ein spezielles Führungskreuz. Dieses System ist nach wie vor in nahezu unveränderter Form bei den heutigen Marionetten im Einsatz. Mittlerweile ist die Puppenfamilie in Salzburg auf rund 600 Mitglieder gewachsen – jedes einzelne ist ein Unikat.

Dieses Kreuz ermöglicht jene unvergleichliche Spielweise, für die das Theater 2016 als immaterielles UNESCO-Kulturerbe ausgezeichnet wurde. Über drei Generationen hinweg leitete die Familie Aicher das Theater und verhalf ihm zu weltweiter Bekanntheit.

 

(Quelle: salzburg24)

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