Die Ergebnisse des finalen Sachverständigen-Gutachters zum Gewährleistungsfall für das Paracelusbad liegen nun endgültig vor. Dem Gutachten zufolge sind weder das Bau- und Projektmanagement noch der Betrieb für die Schäden verantwortlich. Wie die Stadt Salzburg in einer Aussendung am Freitag berichtet, soll eine externe Firma minderwertiges Material verwendet haben. Die betroffene Firma habe diese Woche mögliche Lösungsvorschläge an Bauherrin und Betreiberin übermittelt.
Materialfehler an 5.000 Augenschrauben im Paracelsusbad
Der Betrieb im Paracelsusbad musste Ende Juli eingestellt werden, da ein Teil der Deckenkonstruktion herabhing. In den darauffolgenden Wochen wurde bekannt, dass die Schäden gravierender sind, als zuvor angenommen. Grund dafür soll ein Materialfehler an 5.000 verbauten Augenschrauben sein, die nun alle ausgetauscht werden müssen. Dieser Materialfehler sei mit üblichen Analysemethoden nicht erkennbar gewesen.
Nun gibt es zwei Varianten, wie es mit dem Paracelsusbad weitergehen soll: Eine Interimslösung und eine dauerhafte Lösung.
Umsetzung von Interimslösung dauert mindestens zehn Wochen
Die Stadt Salzburger bevorzugt derzeit die Interimslösung, da – laut Auskunft der betroffenen Firma – allein die Materialbestellung und -Lieferung in der geforderten Qualität für die dauerhafte Lösung mindestens fünf Monate dauern würde. Wie genau diese vorübergehende Lösung aussehen soll, ist nicht bekannt.
Die Umsetzung der temporären Lösung hingegen soll zehn Wochen dauern. Nicht einberechnet sind hier allerdings notwendige Genehmigungsverfahren und Abstimmungen. Die mögliche Umsetzung und Tauglichkeit der aufgezeigten Vorschläge sind zudem noch mit Sachverständigen abzuklären. Angestrebt werde nach wie vor eine gemeinsame Lösung für den Familienbereich und das Sportbecken.
Rund 250.000 Euro Verlust
Seit der Schließung des Paracelsusbades sind rund 14.000 Euro an Kosten für Gutachten angefallen. Die Betreiberin beziffert den laufenden Einnahmenentgang auf rund 60.000 Euro pro Monat – seit der Schließung Ende Juli beträgt der Verlust mehr als 250.000 Euro.
Paracelsusbad gesperrt: Chronologie der Ereignisse:
- Aufgrund eines herabhängenden Deckenteils musste im Ende Juli das Familienbecken zuerst gesperrt werden.
- Nach ersten Begehungen und Analysen wurde Mitte August der Schwimmbereich vorsorglich gesperrt. Der Sauna-, Wellness und Kurbereich konnte weiterhin uneingeschränkt genutzt werden.
- Im August wurde in Absprache zwischen Betreiberin und Bauherrin ein Sachverständigen-Gutachten in Auftrag gegeben.
- Ende August wurde das städtische Kontrollamt mit einer Prüfung der Causa beauftragt.
- Anfang November ergab eine weitere Begehung, dass der Schaden gravierender ist als ursprünglich angenommen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden in das endgültige Gutachten eingearbeitet.
- Nach wie vor nicht betroffen von der Sperre sind weitere Gebäudeteile, wie etwa der Sauna-Bereich im obersten Stock, der Kur-Bereich sowie das Restaurant im Erdgeschoß.
(Quelle: salzburg24)