In nicht-öffentlicher Sitzung hat sich der Salzburger Gemeinderat am Mittwoch mit großer Mehrheit (gegen die FPÖ) für die Deckensanierung des Paracelsusbades über den Sommer entschieden. Die Arbeiten sollen von der ursprünglich bauausführenden Firma erledigt werden. Die Stadt Salzburg bezahlt dafür 750.000 Euro. Im November bzw. Dezember soll das Bad dann wieder geöffnet werden, berichtet die Stadt Salzburg in einer Aussendung am Mittwoch.
Alle Mitglieder der Stadtregierung betonten einhellig, dass nur mit der nun gewählten Vorgangsweise das Problem relativ schnell behoben und das Bad rasch wieder aufgesperrt werden könne. Das würde auch der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt nach einer Risikoanalyse bestätigen. Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit sowie größter Nutzen seien gegeben. Alternativlösungen würden teurer und zeitaufwendiger ausfallen.
Paracelsusbad: Stadt verzichtet auf Umsatzentgang von 1,3 Mio. Euro
Die Stadt bezahlt 500.000 Euro an sogenannten „Sowieso“-Kosten. Diese wären zum Zeitpunkt der Baderrichtung im Jahr 2019 mit dem nun gutachterlich neu definierten und zudem laborgeprüften Material angefallen. Bei Fertigstellung bis spätestens 31. Dezember 2025 erhält die Firma als Subvention eine Leistungsprämie von 250.000 Euro. Die Stadt verzichtet zudem auf den geschätzten Umsatzentgang von rund 1,3 Millionen Euro und übernimmt die Kosten von Sachverständigen.
Kosten für Firma nicht zu stemmen
Laut Gutachten zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Firma sei der Schadensfall aus eigenem Vermögen für sie nicht zu stemmen und würde eine Insolvenz bedeuten. Die Firma habe sich stets kooperativ und einsichtig gezeigt. Das Geld erhalte sie erst nach Fertigstellung, wurde betont. Starten sollen die Sanierungsarbeiten noch im April. Dauern werden sie voraussichtlich bis September.
Überprüfung von Außenbereich dauert an
Unklar ist derzeit noch, wie es um die im Jänner festgestellten Schäden im Außenbereich des Paracelsusbades steht. Feine Haarrisse sollen im Saunabereich für einen Wasseraustritt verantwortlich sein. Die Überprüfung stellt sich aufwendig dar, mit eingefärbtem Wasser soll festgestellt werden, wo das Wasser genau austritt. Die Arbeiten dauern derzeit noch an, teilt die Stadt Salzburg auf SALZBURG24-Anfrage mit.
Zwei Jahre Stillstand im Paracelsusbad
Nach dem Brechen einer Augenschraube an der Aufhängung einer Lamelle am 19. Mai 2023 waren technische Mängel der Sonder-Deckenkonstruktion ins Visier geraten. Zunächst wurde ein Becken gesperrt. Ab September 2023 war das Bad dann monatelang behördlich komplett gesperrt, da mehr als 7.000 Augenschrauben gutachterlich festgestellt ausgetauscht werden mussten. Seit September 2024 konnte es, dank Sicherheitsnetz unter der Decke, zwischenzeitlich weiterbetrieben werden.
Der Bau des Paracelsusbades im Jahr 2019 belief sich auf rund 58 Millionen Euro.
(Quelle: salzburg24)